Auch außerhalb der Debatten um den Neubau eines Kindergartens in Weildorf beschäftigten Kindergartenfragen der Haigerlocher Gemeinderat in seiner ersten Sitzung nach den Ferien. Stichwort: "Little Bird".
Haigerloch - Hinter diesem Begriff – er wird übrigens auch für einen kleinen Kampfhubschrauber der amerikanischen Luftwaffe verwendet – verbirgt sich etwas Nüchternes: nämlich ein Verwaltungsprogramm, das die Vergabe von Betreuungsplätzen in Kindergärten künftig vereinfacht und transparenter macht.
Bisher wird die Vergabe der Betreuungsplätze dezentral erfasst. Nicht selten kommt es dabei aber vor, dass Eltern ihre Kinder gleich in mehreren Einrichtungen anmelden, um so vermeintlich die Chance auf einen der knappen Plätze zu erhöhen.
Weil zwischen den Kindergärten jedoch kein Austausch stattfindet, geht dadurch die Übersicht verloren. Mehrfach meldende Eltern, so die Erfahrungen der Stadt, sagten den anderen Einrichtungen auch nicht ab, sobald sie einen Platz zugesagt bekommen.
Diesen Dschungel soll "Little Bird" lichten. Die Stadtverwaltung muss nicht mehr von jedem Kindergarten die Belegungslisten anfordern, sondern hat mit dem Programm auf einen Schlag die gesamtstadtweite Übersicht über freie Betreuungsplätze, was auch die Kindergartenbedarfsplanung vereinfacht.
"Little Bird" kostet in der einmaligen Anschaffung rund 18 500 Euro, dazu kommen jährliche Kosten von rund 2600 Euro für die Portalnutzung, den Support und die Wartung.
Der Gemeinderat sah die Vorteile dieses Programms und stimmte dem Kauf zu. Die Stadtverwaltung rechnet mit einer Einführungsphase von fünf bis sechs Monaten, so dass das Anmeldeportal voraussichtlich zum 1. April 2022 freigeschaltet werden kann.
Neben den städtischen Kindergärten sollen auch die katholischen Kindergärten (Bad Imnau, Gruol, Owingen und Trillfingen) sowie die KBF-Kindertagesstätte Löwenzahn in das Programm eingebunden werden.
Zugestimmt wurde auch dem Innenausbau der von einem Wasserschaden schwer beschädigten Kindergartenräume in der Harter Tannwaldstraße. Der Gemeinderat beschloss die Vergabe der ersten acht Gewerke an die günstigsten Bieter mit einem Gesamtvolumen von rund 280 200 Euro.
Wenn die Räume im Erdgeschoss der Ortschaftsverwaltung in der Tannwaldstraße wieder bezugsfertig sind, werden sie als Winterquartier und Schlechtwetterräume vom Waldkindergarten genutzt. Neu gemacht wird die Zugangssituation. Diese führt künftig über einen Weg außen herum am Verwaltungsgebäude vorbei.
