Die Finanzierung der Beförderung der Kindergarten-Kinder aus dem Außenbereich "Kinzigtal" – hier die Strecke Ippichen – ist für 2022 und 2023 gesichert. Foto: Dorn

Die Beförderung der Kindergartenkinder im Wolfacher Bereich Kinzigtal ist gesichert. Der Gemeinderat sprach sich am Mittwochabend einstimmig dafür aus, die Bus-Kapazitäten sogar zu erhöhen.

Wolfach - "Wir haben die Thematik schon vor drei Jahren lang, kontrovers und emotional diskutiert", eröffnete Bürgermeister Thomas Geppert die Runde. Konkret ging es in der Sitzung darum, dass ab Januar 2022 ein zweiter Acht-Sitzer-Bus und ab September 2022 sogar ein dritter Bus eingesetzt werden müsste. Letzterer würde Stand jetzt allerdings im September 2023 schon wieder obsolet.

Monatsgenau kalkuliert würden sich die Kosten der Stadt für diese freiwillige Leistung somit von 21 500 Euro auf 42 400 Euro für 2022 und sogar auf 47 800 Euro für 2023 erhöhen, so Geppert. Sprecher aller vier Fraktionen sprachen sich für die Aufstockung der Mittel aus.

Die Alternativen (genaue Auflistung siehe Info) überzeugten aus verschiedensten Gründen nicht. So habe der Betreiber glaubhaft versichert, dass ein größere Fahrzeugklasse in dem geforderten Zeitfenster nicht zur Verfügung stünde. Geppert gab weiter, die Mitbewerber würden auf diesem Geschäftsfeld schon kooperieren, um überhaupt alle Beförderungswünsche der Gemeinden im Wolftal beziehungsweise oberen Kinzigtal erfüllen zu können. Wartelisten erzeugten eine Zwei-Klassen-Gesellschaft im Außenbereich und ein Eigenbetrieb "Fahrgastbeförderung" mit Fahrzeugen und Fahrpersonal sei definitiv nicht auf der kommunalen Agenda.

Pascal Schiefer (CDU) mahnte an, dass diese zusätzliche Leistung nicht einfach als "add-on" verstanden werden dürfte, der Ergebnishaushalt werde durch die 20 000 Euro jährlich mehr belastet und es sei geboten, über solidarische Gegenfinanzierungen nachzudenken. Das Drehen an der Gebührenschraube sei allerdings ein schweres Unterfangen, erinnerte der Bürgermeister an das Ansinnen, beispielsweise die Hallenmieten für die Vereine zu erhöhen.

Schiefers Fraktionskollege Michael Schamm äußerte die Hoffnung, dass mittelfristig mit den steigenden Kinderzahlen auch die Schülerzahlen wieder stiegen. Wenn die Schülerbeförderung auf dieser Linie wieder aufgenommen werden könnte, könnten die Kindergarten-Kinder dann wie auf der Kirnbacher Linie vom Schulbus mitgenommen werden.

Kurzfristig könne versucht werden, sich vom Kreis den Kostenanteil der Stadt für die Schülerbeförderung in Höhe von rund 34 000 Euro erstatten zu lassen, regte er an. Dem erteilte Geppert jedoch eine klare Absage, "dies geben die Mehrheiten im Kreistag aktuell leider nicht her".

Jürgen Schorn (Freie Wähler) sah es grundsätzlich positiv, dass es wieder so viele Kinder gäbe und die Buskapazitäten nicht ausreichten. Umgekehrt hätte die Stadt langfristig deutlich mehr Probleme. Unter dem Beifall der zehn Väter und Mütter im Zuhörerraum wurde die Aufstockung der Mittel für die Busbeförderung einstimmig beschlossen.

Alternativ zu der Aufstockung der Bus-Kapazitäten wurden Wartelisten, eine komplette Einstellung der Leistungen und Ausschüttung der bisherigen 21 500 Euro an elterliche Fahrgemeinschaften, eine Zusammenlegung in eine Fahrt mit einem größeren Bus und die Anschaffung eines oder mehrerer Busse durch die Stadt ermittelt. Diese konnten nicht überzeugen.