Für den Umbau und die Sanierung des Lackerndorfer Kindergarten im früheren Rathausgebäude gibt es nun die ersten Vorentwürfe. Frühestens in 2027 - so hieß es am Lackendorfer Ratstisch - könnte das Vorhaben umgesetzt werden. Foto: Weisser

Nach jahrzehntelanger Planung liegt nun ein konkreter Entwurf für den Kindergarten im alten Rathaus vor – mit klaren Vorteilen bei Kosten und Förderung.

Seit mehr als drei Jahrzehnten sucht man in Lackendorf nach einer Lösung für den Kindergarten. Erstmals liegen nun konkrete Entwürfe für Umbau und Sanierung der Räumlichkeiten im früheren Rathaus auf dem Tisch.

 

Architekt Harald Ganter hat in der jüngsten Ortschaftsratssitzung zwei Planvarianten vorgestellt. Die beiden Optionen unterscheiden sich vor allem in der Ausgestaltung der Dachform. Bei der ersten Variante würde man das Dachgeschoss zurückbauen. Auf das Obergeschoß käme ein Pultdach. Bei Variante zwei bliebe das Dachgeschoss mit der bisherigen Dachform. Das Gremium entschied sich einstimmig für den Vorentwurf mit Pultdach.

Das Gebäude – so der Architekt – wäre in diesem Fall brandschutztechnisch in die Gebäudeklasse 3 einzustufen. Dies würde zu einer Baukostenersparnis von 300 000 Euro führen. Für die Option „Pultdach“ errechnete Ganter Baukosten in Höhe von rund 2,011 Millionen Euro. Bei Beibehaltung des Dachgeschosses würden sich die Kosten auf 2,308 Millionen Euro belaufen. In beiden Berechnungen ist ein Kostenanteil in Höhe von 250 000 Euro für die Auslagerung des Kindergartens während der Bauphase enthalten.

Probleme mit der Dachform

Ortsvorsteher Andreas Kramer sprach von einer „gelungenen Lösung“. Lob kam auch von den übrigen Ratsmitgliedern. Das Konzept finde er gut, Probleme habe er jedoch mit der Dachform, warf Ratsmitglied Kurt Kloker ein. Das alte Rathaus sei ein dorfprägendes Gebäude, das bisherige Dach vermittle „mehr Heimat“. Etliche Bürger – so sein Einwand – würden dies so sehen.

Apropos Bürger: Das Interesse an der Sitzung war überraschend gering. Gerade mal eine Zuhörerin (Leiterin des Kindergartens) verlor sich in den Besucherreihen. Dabei hatte die Bürgerschaft dem Thema Kindergarten in der vor einigen Wochen erfolgten Umfrage große Bedeutung beigemessen. Der Ortsvorsteher war über die dürftige Resonanz sichtlich enttäuscht.

„Die Kosten lägen um 300 000 Euro höher, ohne dass wir einen Nutzen haben“, erwiderte Kramer auf den Einwand von Ratskollege Kloker. Auch für Volker Haag ist der Kosten – Nutzungsfaktor der entscheidende Punkt. Die Bürger müssten sich froh schätzen, dass nach 33 Jahren dort was passiere.

„So nah waren wir noch nie dran“, freute sich Haag und erinnerte daran, dass das Gebäude bei einem Verkauf wahrscheinlich abgerissen worden wäre. Für Martin Benner passt das Gebäude zur Eschachtalhalle auf der anderen Straßenseite. Dieselbe Meinung vertrat auch Bürgermeister Peter Schumacher.

Zusätzliche Kleingruppen geplant

Die Förderquote sei beim Programm „Entwicklung Ländlicher Raum“ (ELR) höher als beim Ausgleichsstock, informierte der Schultes. Bis zu 40 Prozent der förderfähigen Kosten könnten bezuschusst werden. Wichtig sei nun, „im nächsten Jahr alles sauber durchzuplanen“. Mit einer entsprechenden Förderung halte er das Vorhaben für finanzierbar, deutete der Schultes an.

Bei beiden Varianten würde im Obergeschoss eine zusätzliche Kleingruppe eingerichtet. Aktuell werden im Gebäude 40 Kinder betreut. Im westlichen Teil ist die barrierefreie Erschließung über einen Aufzug und Treppen vorgesehen. Der Erschließungskern bildet eine Brandabschottung zu den angrenzenden Kindergartenräumen. Im Untergeschoß sollen Räumlichkeiten für das Personal kommen.