Einige Schonacher Kleinkinder unter drei Jahren werden künftig zusammen mit älteren Kindern betreut. Foto: © lordn – stock.adobe.com

Die Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2023/2024 stand auf der Tagesordnung für den Gemeinderat.

Schonach - Sarah Brinkhus vom Hauptamt hatte die Zahlen für das Gremium. So fehlen im Ü3-Bereich in St. Raphael voraussichtlich 13 Plätze, im Kinderhaus Gipfelstürmer bis zu zwei Plätze. Und hier sind nur die tatsächlich angemeldeten Bedarfe berücksichtigt. Für weitere 13 Kinder kamen keine Rückmeldungen, eventuelle Zuzüge sind ebenfalls nicht berücksichtigt. Im U3-Bereich sieht es entspannter aus, St. Raphael hätte dort noch 15 freie Plätze.

Die Verwaltung schlug nun vor, eine der beiden Krippengruppen in eine altersgemischte Gruppe umzuwandeln. Da dort reichlich freie Plätze vorhanden sind, wäre das unproblematisch, außerdem hätte man dann Räumlichkeiten, müsste also nicht wieder baulich eingreifen. Einzig das Personal müsste aufgestockt werden, was Mehrkosten in Höhe von rund 22 000 Euro für 0,37 Stellen ausmachen würde. Außerdem müsste man rund 10 000 Euro in Spielmaterialien und eventuelle Umgestaltung der Räume investieren. Und: Die Gruppe könnte auch problemlos wieder in eine Krippengruppe umgewandelt werden.

Weniger Einnahmen für Gemeinde

Nachteil: Die Kosten müssten angepasst werden, gemischte Gruppen sind in der Regel günstiger als reine U3-Gruppen. Es würden also geringere Einnahmen aus Elternbeiträge generiert werden, die Kosten wären aber höher.

Die Verringerung auf nur noch eine Krippengruppe stellt kein Problem dar, selbst damit hätte man im Kindergartenjahr 2023/2024 noch Plätze frei.

Das Kinderhaus Gipfelstürmer hat ebenfalls signalisiert, dass man eine Krippengruppe in eine altersgemischte Gruppe umwandelt könnte, ein Zeitpunkt wurde nicht genannt. Und es laufen wohl Bemühungen von privater dritter Seite, Kindertagespflegegruppen einzurichten. Nähere Infos, so Brinkhus, seien hier aber nicht bekannt.

Bürgermeister Jörg Frey betonte, dass man allen Kindern einen Platz anbieten wolle. Das hatte man in den vergangenen Jahren geschafft und mit den geplanten Maßnahmen sollte es auch in Zukunft klappen. "›Wir als kleine Gemeinde können da stolz sein, manch größere Gemeinde hat da arge Probleme", betonte Frey. Er dankte dem Kindergarten-Team für "die sehr gute Zusammenarbeit in dieser Sache" und auch dem Träger, der katholischen Kirche – beide hatten im Vorfeld schon Zustimmung signalisiert.

Betroffene Eltern melden sich nicht

Ratsmitglied Silke Burger zeigte sich erfreut über die unkomplizierte Lösung, man habe hier, so Burger, auch keine Alternativen. Herbert Rombach wollte wissen, wie es denn künftig aussehe. Frey betonte, dass man mit der angestrebten Lösung für die kommenden Jahre gut gerüstet sein sollte. Bernd Kaltenbach (CDU) merkte an, dass für 13 Kinder keine Rückmeldungen kamen. "Wenn die plötzlich einen Platz wollen, was machen wir dann?" Das Kinderhaus Gipfelstürmer hätte noch Kapazitäten, entgegnete Frey. "Das regt mich auf, dass man da als Eltern nicht reagieren kann", monierte Kaltenbach und Frey bestätigte, dass man auf einen persönlichen Brief schon antworten könne.

Der Gemeinderat beschloss die Umwandlung von einer Krippengruppe in eine altersgemischte Gruppe und beauftragte die Verwaltung damit, zusammen mit dem Träger, der Kirchengemeinde Maria in der Tanne, die nötigen Schritte einzuleiten.

35 neue Kinder geboren

Bürgermeister Frey informierte das Gremium, dass die zweite Hütte des Waldkindergartens wohl bis Ende Februar fertig gestellt sein soll. "Wir sind da guter Hoffnung, das würde wieder für Entspannung in den Räumlichkeiten von St. Raphael sorgen.“

Insgesamt, so berichtete Frey weiter, wurden in Schonach im vergangenen Jahr 35 Kinder geboren. Dass seien zwar etwas weniger als die Bestmarke der vergangenen Jahre aber auf der anderen Seite auch weit besser als die Tiefstpunkte mit nur 25 Geburten.