Die Kindertagesstätte "Am Eulenbächle" ist nach den derzeitigen Prognosen im nächsten Kindergartenjahr sogar leicht überbelegt. Foto: Krokauer

Die Geburtenraten sind in Schömberg relativ hoch. Entsprechend gut ausgelastet sind auch die Kindertagesstätten der Glücksgemeinde. Die Corona-Krise stellte sie vor besondere Herausforderungen.

Schömberg - Im vergangenen Jahr kamen in Schömberg 84 Kinder zur Welt. Das sind 14 mehr als ein Jahr zuvor. Nach den Prognosen des Statistischen Landesamtes wächst Schömbergs Bevölkerung von derzeit etwas mehr als 8000 bis 2026 auf rund 8500, um dann bis 2035 unverändert zu bleiben. "Wir gehen weiter von hohen Geburtenzahlen aus", sagte Schömbergs Hauptamtsleiterin Lea Miene in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Deshalb sind die Kindertagesstätten auch in Zukunft ausgelastet. Mit Stand vom 1. März leben in Schömberg 238 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren, die im Kindergartenjahr 2022/23 einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz hätten, ist in der Sitzungsvorlage zu lesen.

Ergänzung durch Kindertagespflege

Die Kindertagesstätte "Am Eulenbächle" in der Brunnenstraße in Schömberg ist in diesem Jahr sogar leicht überbelegt. Nicht nur in diesem Jahr, sondern auch 2023 und 2024 ist die Kindertagesstätte "Die Rappelkiste" in Langenbrand nach den derzeitigen Prognosen etwas überbelegt. Voll belegt oder zumindest gut ausgelastet sind die "Villa Kunterbunt" in der Schillerstraße in Schömberg, "Buddelflink" in Bieselsberg, "Rabennest" in Oberlengenhardt, "Bärenhöhle" in Schwarzenberg sowie der Waldkindergarten "Räubernest".

Die Kindertagespflege ergänzt das Angebot. In Schömberg haben derzeit sechs Personen eine entsprechende Pflegeerlaubnis. Es stehen maximal 48 Plätze zur Verfügung. Derzeit werden 25 Kinder in der Tagespflege betreut. Für sechs Kinder mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen bezahlt das Landratsamt eine Eingliederungshilfe. Mit diesem Geld bezahlt die Gemeinde Personen, die sich um die Kinder kümmern. Im nächsten Schuljahr werden voraussichtlich 78 Kinder eingeschult. Im Vorjahr waren es 79.

Miene ging in ihrem Vortrag auch auf die hohen Belastungen des Personals in den Kindertagesstätten während der Corona-Krise ein. Qualifiziertes, pädagogisches Personal sei derzeit ohnehin Mangelware. Die Gemeinde bildet deshalb verstärkt selbst aus. So stellt die Kommune im September sechs Auszubildende ein. Miene lobte das Verständnis der Eltern während der Corona-Krise. Sie hätten alle Entscheidungen mitgetragen.

Anfragen von ukrainischen Eltern

MUZ-Fraktionschefin Susanne Ring und UWV-Fraktionsvorsitzender Gerold Kraft sprachen die Integration von Kindern aus der Ukraine an. Dazu teilte Miene mit, dass es bereits Anfragen von ukrainischen Familien gebe. An entsprechenden Empfehlungen arbeite der Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg noch, informierte Miene. Ulrike Mayrhofer (CDU) sah bei der Finanzierung der Betreuung auch den Bund in der Pflicht. Die Kosten würden weiter steigen.