Die Vorbereitungen für den Umbau im Kindergarten "Windrad" in Erdmannsweiler benötigen wesentlich mehr Zeit als gedacht. Foto: Moser

Obwohl der Bedarf an Kindergartenplätzen ungebrochen hoch ist, verzögern sich die Arbeiten an den Einrichtungen in Erdmannsweiler und Buchenberg wohl. Denn die Ausschreibung war ganz und gar nicht wie gewünscht verlaufen.

Königsfeld - Über die Vergabe von Arbeiten zur Erweiterung der Kindergärten in Buchenberg und Erdmannsweiler beriet der Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr. Dabei gab es unangenehme Überraschungen.

Beim Kindergarten "Regenbogen" in Buchenberg geht es um die Einrichtung einer Kinderkrippe beziehungsweise den Umbau des Dorfgemeinschaftshauses. Laut Ortsbaumeister Gregor Schenk wurden für die Rohbauarbeiten 15 Firmen angeschrieben, nur HeinichenBau gab ein Angebot ab. Das liegt mit knapp 157 000 Euro aber um mehr als 112 000 Euro über der Kostenschätzung. Wegen der Diskrepanz zum Haushaltsansatz müsse man die Ausschreibung der Rohbauarbeiten aufheben, erklärte Schenk. Zu solchen Konditionen könne man nicht vergeben.

Bei den Holzbauarbeiten sieht es besser aus

Besser war die Lage bei den Holzbauarbeiten. Hier lag das günstigste Angebot, abgegeben von der Firma Erich Dieterle, bei knapp über 52 000 Euro und sehr nah am Haushaltsansatz.

Eine ganz ähnliche Situation ergab sich beim Kindergarten "Windrad" in Erdmannsweiler, wo zur Einrichtung einer weiteren Gruppe ein Ausbau geplant ist. Auch hier wurden 15 Firmen angeschrieben, wiederum gab die Firma HeinichenBau als einzige ein Angebot ab. Dessen Summe von 111 000 Euro lag aber um mehr als 73 000 Euro über dem Haushaltsansatz. Aufgrund des "maßlos überteuerten Angebots" müsse man auch diese Ausschreibung aufheben, so Schenk. Für die Holzbauarbeiten lag das einzige Angebot der Firma Erich Dieterle mit etwa 31 000 Euro wieder im Rahmen.

Negative Überraschungen für die Gemeinde

Thomas Fiehn wollte wissen ob es sich um einen Ausschreibungsfehler handeln könnte, was Bürgermeister Fritz Link verneinte.

Stefan Giesel befürchtete durch die Aufhebung eine "gewaltige Verzögerung" der Projekte. Das sei das eigentliche Drama, so Link. Zwar sei noch nicht klar, ob sich der Start der neuen Kindergartengruppen um ein Jahr verschiebe, ob alles für das Kindergartenjahr 2022/2023 klappe, sei vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen aber fraglich. Man werde mit der Firma Erich Dieterle über einen veränderten Leistungszeitraum sprechen müssen. Die Preisentwicklung im Hochbau hole die Gemeinde mit negativen Überraschungen ein, resümierte er.

Die Verwaltung schlug vor, die Zimmererarbeiten für beide Aufträge an die Firma Erich Dieterle zu vergeben und für die Rohbauarbeiten jeweils Maurerfirmen im Umland anzufragen. Der Ausschuss stimmte diesem Vorschlag zu.