Reichen die Plätze in den Altensteiger Kindertagesstätten aus? Soll die Betreuungszeit bis 18 Uhr ausgeweitet werden? Gibt es genügend Fachpersonal? Mit diesen und anderen Fragen hat sich der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung befasst.
Jedes Jahr informiert Thomas Bräuning über den Istzustand und überlegt, ob und wo gegebenenfalls Handlungsbedarf besteht. Bevor der Hauptamtsleiter in der jüngsten Sitzung näher auf einzelne Kita-Einrichtungen einging, verkündete er die „frohe Botschaft“, dass sich die Zahl der Neugeborenen in Altensteig mit jährlich 100 Babys stabilisiert habe und alle Stellen – bis auf eine in der Karlstraße – mit Erzieherinnen besetzt seien.
Am Stichtag 1. September 2022 wurden 361 Jungen und Mädchen bis zum dritten Lebensjahr im Rathaus angemeldet, 111 werden betreut, umgerechnet sind das 30,7 Prozent. Die freien Träger für unter Dreijährige (U3) – das „Goldfischle“ und der „Purzeltreff“ – seien voll belegt. Mit den Betreibern führe man Gespräche über eine Ausweitung der Kapazitäten.
U3-Plätze könnten verdoppelt werden
Im Waldkindergarten Altensteig/Altensteigdorf bestehe die Möglichkeit, die Zahl von fünf U3-Plätzen zu verdoppeln. Die Räumlichkeiten in der Heerstraße „sind bereits für diese Gruppengröße ausgelegt“. In Überberg wird nach dem Auszug der Ortsverwaltung der Kindergarten im Erdgeschoss aus- und umgebaut. Dort könnten dann bis zu fünf Kinder zwischen zwei und drei Jahren betreut werden.
In der Kita Wart stehen fünf U3-Plätze zur Verfügung. In Walddorf sind alle zehn Plätze belegt. Nach dem beschlossenen Neubau kann dort eine weitere U3-Gruppe eröffnet werden. In Spielberg ist das, laut Bräuning, nach der geplanten Erweiterung ebenfalls möglich.
Die Zahl der betreuten Kinder vom dritten Lebensjahr bis zum Eintritt in die Grundschule ist in den letzten sechs Jahren von 370 auf aktuell 504 gestiegen. Durch den raschen Ausbau der Einrichtungen in der Karl- und Welkerstraße konnte die Steigerung aufgefangen und die Anzahl der Ganztagsplätze aufgestockt werden.
Kurz ging Bräuning auf die Ü3-Entwicklung in den einzelnen Kindertagesstätten der Gesamtstadt ein. In Altensteig/Altensteigdorf sind 250 Plätze vorhanden, betreut werden gegenwärtig 276 Kinder – eine Auslastung von 110 Prozent.
28 Plätze in Berneck/Hornberg
Im eingruppigen Kindergarten Berneck/Hornberg sind 28 Plätze vorhanden. Die Auslastung in Spielberg beträgt 107 Prozent. Betreut werden 61 Jungen und Mädchen, obwohl nur 57 Plätze zur Verfügung stehen. Eine Ganztagesbetreuung kann, laut Bräuning, erst nach dem geplanten Anbau in den Jahren 2024-2026 angeboten werden.
In Überberg sind 27 der 37 Plätze zurzeit belegt, ab August werden es 29, ab 2024 voraussichtlich 31 und 36 ab August 2025 sein. In Walddorf stehen 70 Plätze bereit, ab August 2023 besuchen 74 Kinder die Einrichtung, ab August 2024 sind es 84 und ab August 2025 voraussichtlich 88, das entspricht einer Auslastung von dann 125 Prozent. Ein Neubau ist für Bräuning deshalb das Gebot der Stunde.
Im Stadtteil Wart gibt es bis 2025 mit maximal 33 Kindern in eineinhalb Gruppen keine Probleme. Bei einer Elternumfrage wurden Wünsche nach einer verlängerten Betreuungszeit bis maximal 18 Uhr geäußert.
Zum Schluss gab Bräuning bekannt, dass man sein Kind jetzt auch online anmelden könne.
Schmid: Tolle Arbeit der Erzieherinnen
Dass die 80 Erzieherinnen in den Kindertagesstätten der Gesamtstadt eine „tolle Arbeit“ leisten, war CDU-Stadtrat Tobias Schmid in der anschließenden Aussprache wichtig zu erwähnen.
Dieter Renz (FW) merkte an, dass durch den Krieg in der Ukraine und das Erdbeben in der Türkei/Syrien die Betreuungszahlen weiter ansteigen könnten und für die Kommune dann vor einer großen Herausforderung stehe. Wenn möglich, müsste der Betreuungsschlüssel geändert werden.