Löschen oder Erfrischen? Das Löschfahrzeug auf P3 war der Hit beim Kinderfest auf dem Stuttgarter Flughafen Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Rund 20.000 große und kleine Besucher zählte der Stuttgarter Flughafen beim 21. Kinderfest. Bei großer Hitze war vor allem Schatten begehrt - und eine Dusche aus dem Löschfahrzeug.

Stuttgart - Eine bunte Schar Kinder hat sich um das Löschfahrzeug auf Parkfläche P3 des Stuttgarter Flughafens versammelt. Im Mittelpunkt steht allerdings weniger das 12 500 Liter Wasser fassende Gefährt, sondern der Schlauch, mit dem man es abspritzen darf. Mancher hofft, auch selbst ein paar Tropfen kühles Nass abzubekommen. Kein Wunder: Das große 21. Kinderfest am Sonntag findet bei Gluthitze statt – und Schatten ist rar.

Auch den Rettungshunden der Malteser ist warm. Immer wieder nehmen sie sich eine kurze Auszeit und planschen im Bassin vor Parkhaus P4, ehe sie wieder ihr Können zeigen, über Leitern balancieren oder Gerüste erklimmen. Daniel (8) zählt zu den Glücklichen, die sich auch selbst an einigen Übungen beteiligen dürfen. Seine Augen leuchten. Er hätte gern selbst einen Hund. Hier kann er zumindest wieder einmal auf Tuchfühlung gehen.

Vielfältiges Angebot für Kinder

Auch die Pferde der berittenen Polizei erfreuen sich großer Beliebtheit. Geduldig stehen die Tiere zwischen den Ausritten übers Gelände in ihrem Wagen und lassen sich von den Besuchern streicheln und bestaunen. „Die sind Großdemonstrationen gewöhnt“, gibt der zuständige Beamte Auskunft. „Dagegen sind ein paar Kinder richtig erholsam.“

Zwar lautet das Motto des Kinderfests „Der Flughafen baut – wir bauen mit!“, die Angebote sind jedoch überaus breit gefächert. Die Besucherterrasse von Terminal 1 und 3 bietet einen schönen Blick auf das Rollfeld. „Sind das echte Autos?“, fragt ein Mädchen angesichts der ungewohnt klein wirkenden Fahrzeuge neben den Fliegern. Dem Vater hat es besonders die historische T-6 angetan, ein einmotoriges Trainingsflugzeug von 1945, das im Außenbereich ausgestellt ist. An einem Stand lädt die Wilhelma zu einem Tierquiz. An einem anderen liegen Alligatorenköpfe vom Mississippi neben gefälschten Markenprodukten: Der Zoll informiert über „illegale Souvenirs“. Gut gelaunt verteilt Thomas Seemann vom Hauptzollamt Stuttgart kostenlose Bastelbögen für Dienstfahrzeuge und Zöllner-Mützen. Klassiker wie Kinderschminken sind ebenfalls im Angebot.

Gebaut und geschaufelt wird aber auch. Auf dem Parkplatz P5 gilt es, einen riesigen Sandhaufen mit Schaufel und Eimer zu durchwühlen. Nur wenige Meter von dieser „Baustelle für die Kleinen“ entfernt sitzt der zwölfjährige Martin in einem echten Bagger und befördert Sand von einem Container in den anderen. „Es war sehr interessant“, urteilt er hinterher. „Besonders schwer war es dank der guten Anleitung nicht.“ Gefragt, ob er nun seinen Traumberuf gefunden habe, weicht er aus. „Eher nicht“, murmelt er, während seine Mutter ein entschiedenes „Bloß nicht!“ vernehmen lässt. Lieber soll der Junge in die Fußstapfen des Vaters treten und am Flughafen arbeiten. Warum auch nicht? Dass es dort interessant ist, dürften alle der knapp 20 000 Besucher der Kinderfest-Vergnügungen en passant mitbekommen haben.