Die Bedarfsplanung in Kindertagesstätten ist eine diffizile Angelegenheit. Erleichtert wird der Anmeldeprozess in den Althengstetter Kitas künftig durch eine neue Verwaltungssoftware.Foto: Skolimowska/dpa Foto: Schwarzwälder Bote

Kinderbetreuung: In Althengstett setzt man künftig auf spezielle Kita-Software, Elternportal und Info-App

Kita-Software, Elternportal und Info-App – damit werden die Althengstetter Kindertagesstätten nicht nur kundenfreundlicher, sondern auch die Bedarfsplanung vereinfacht.

Kundenfreundlichkeit wird in vielen Unternehmen groß geschrieben. Doch auch auf kommunaler Ebene, etwa bei Kita-Trägern, spielt dieser Erfolgsfaktor eine große Rolle. Deshalb geht in Althengstett das Projekt "Kita goes online" an den Start. Dafür wird ein spezielles Software-Programm installiert und ein Elternportal eingerichtet. Eine Kita-Info-App wird folgen.

Althengstett. Ab Vollendung des ersten Lebensjahres bis zur Einschulung hat jedes Kind einen gesetzlichen Anspruch auf einen Platz in einer Tagesbetreuung. Für die Gemeinden als Kitaträger bedeutet der Anmeldeprozess viel Verwaltungsaufwand. Eine exakte Bedarfsprognose für die Zahl der Betreuungsplätze und das Personal ist unerlässlich.

Blätter werden bislang einzeln eingesammelt

Wie viele Plätze wo gebraucht werden oder ob und wie nachgebessert und umverteilt werden muss, sind zentrale Fragen. Bislang wurden die Jungen und Mädchen mit Formularen in den Hengstetter Kindertageseinrichtungen angemeldet und die Blätter mussten eingesammelt werden. Vieles lief auch auf Zuruf und wurde nachträglich dokumentiert.

"Das ist ein sehr fehleranfälliges System, weil es zu Mehrfachanmeldungen kommen kann oder Falschangaben, wenn eine Familie umgezogen ist. Außerdem ist diese Vorgehensweise nicht kundenfreundlich", sagt Franziska Binczik, Amtsleiterin des Familienzentrums Althengstett im Bereich Bildung und Betreuung, im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Innerhalb der Gemeindeverwaltung habe das bisherige Vorgehen zu viele Arbeitsschritte und einen viel zu großen Personaleinsatz erfordert. "Das soll mit der neuen Kita-Verwaltungssoftware besser werden", verspricht Binczik. Zum einen würde der Anmeldeprozess zentralisiert, zum anderen könnten Eltern ihre Sprösslinge rund um die Uhr online in einer Kita anmelden "und sind nicht auf die bislang auf zwei Wochen festgelegten Anmeldezeiten angewiesen", betont die Erzieherin. Künftig werden die Eltern über ihren einmal angelegten Account auch die Zeiten in der Schulkindbetreuung buchen können.

Die neue Software bedeutet eine enorme Erleichterung für alle Beteiligten. Sie bringt künftig nicht nur Struktur in die Anmeldungen, sondern kann auch mit der Dienstplangestaltung für die Kitas gekoppelt werden. Außerdem werden mit ihr die Berechnung sowie Abrechnung von Elternbeiträgen und Zuschüssen zum Kinderspiel. "Es ist alles auf die Althengstetter Gegebenheiten abstimmbar."

Das Projekt "Kita goes online" steht noch am Anfang. "Wir hatten eine Einführung vor Ort, im April wollen wir offiziell mit dem Elternportal online gehen und auch mit der Verwaltungssoftware arbeiten", kündigt die Erzieherin an.

Türen stehen Besuchern weiterhin offen

Ein weiterer Schritt sei in Kürze eine Kita-Info-App für die Bereiche Kindertagesstätten und Schulkindbetreuung. Die App stamme vom selben Anbieter und solle im Frühjahr auf den Markt kommen. Binczik ist es wichtig, zu betonen, dass die Kindertagesstätten in Hengstett weiterhin Bereiche sein werden, die mit der Zeit gehen wollen, aber vor allem von persönlicher Begegnung und Menschlichkeit leben: "Wir sehen die Kitas als offene Einrichtungen. Unsere Türen bleiben offen, auch wenn man viel online wird erledigen können", versichert die Amtsleiterin.