Eltern haben in Trossingen gute Chancen, den gewünschten Kita-Platz zu bekommen. Foto: Oksana Kuzmina - stock.adobe.com

Betreuungsplätze in den Kitas sind mancherorts Mangelware, nicht in Trossingen. Es laufen Erweiterungsmaßnahmen.

Zum Beginn des neuen Kindergartenjahres am 1. September kann der neue Louise-Scheppler-Kindergarten in der Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde in Betrieb genommen werden, kündigte Bürgermeisterin Susanne Irion im Gemeinderat an.

 

Er entsteht im ehemaligen Café des früheren Altenheims Karl-Hohner-Heims (Händelstraße 16/1), das heute als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird. „Wir können in diesem Jahr den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz erfüllen“, freute sich die Bürgermeisterin, dies sei aber auch nur aufgrund zusätzlicher personeller Ressourcen und Investitionen möglich. Weiterhin sei für die Eltern erfreulich, dass drei von vier Kindern auch in die Kita gehen können, die von ihren Eltern bei der Anmeldung bevorzugt wurde.

Unabhängig von den Kindertageseinrichtungen in der Stadt stehen noch 15 Tagesmütter zur Verfügung, die abhängig von ihrer Wohnraumgröße bis zu fünf Kinder betreuen dürfen. Sie werden vom Kreisjugendamt kontrolliert, eine Liste der Tagesmütter gibt es beim Sozialwerk Telefon 07425/2 51 35.

Bürgermeisterin Susanne Irion erläuterte im Gemeinderat, dass die Stadt die Betreuung durch die Tagesmütter mit einem Zuschuss von 20 Prozent fördert. Derzeit gibt es in Trossingen genügend Krippenplätze für die Kleinkindbetreuung von Kindern unter drei Jahren (U3). „Wir brauchen aufgrund der prognostizierten Geburtenzahlen aber noch weitere Krippenplätze“, blickte die Bürgermeisterin in die Zukunft.

Zu bedenken sei dabei, dass eine Gruppe in der Altersklasse unter drei Jahren nur zehn Kinder umfassen darf. Die Bürgermeisterin kündigte zudem an, dass der Johannes-Brenz-Kindergarten, der aus zwei Gruppen für Drei- bis Sechsjährigen besteht, in zwei bis drei Jahren um zwei zusätzliche Krippengruppen für 20 Kinder unter drei Jahren erweitert werden kann, wenn durch den Auszug des Pfarrers Räume im Pfarrhaus frei werden.

Rosenschule als Kita

Seit längerem ist schon geplant, dass die Rosenschule etwa im Jahr 2030 in das heutige Gebäude der Löhrschule umzieht, dann sollen in der Rosenschule, die zunächst saniert und umgebaut werden muss, ebenfalls Kindergartenplätze eingerichtet werden. Eltern können in Trossingen ihre Kinder auf der digitalen Plattform „mykitaVM“ für die Krippe (U3) oder den Kindergarten (Ü3) anmelden. Der Anmeldestichtag ist immer der 15. März für das nächste Kita-Jahr, das am 1. September des gleichen Jahres beginnt und bis zum 31. August des Folgejahres läuft. Danach gleichen die zwölf Kindertageseinrichtungen in Trossingen die Anmeldungen mit den Wartelisten ab.

Wünsche können geäußert werden

Die Eltern können bei der Anmeldung angeben, welcher Kindergarten oder welche Kinderkrippe ihre persönliche Wunscheinrichtung ist. Nach der Prüfung trafen sich auch in diesem Jahr die Vertreter aller Kindertageseinrichtungen zu einer Besprechung mit der zuständigen Sachbearbeiterin für Schule und Soziales der Stadtverwaltung, Christina Waidick. Hier wurden mit allen zwölf Einrichtungen die Kita-Anmeldungen mit den dort zur Verfügung stehenden freien Plätzen abgestimmt wurden. Nach der Abstimmung mit allen Einrichtungen wurden die Zusagen der ersten Vergaberunde (Priorität eins) Mitte April zentral von der Stadtverwaltung verschickt. Danach begann die zweiwöchige Zusagefrist der Eltern. Die Zusagen der Eltern mussten bis 28. April unterschrieben an die Stadtverwaltung zurückgeschickt werden.

Zahl der Anmeldungen

Mitte Mai wurden dann die Zusagen für die Nachrücker in Priorität eins sowie die Zusagen für Priorität zwei und drei an die Eltern verschickt, bis 30. Mai haben die Eltern Zeit, auch für diese Plätze eine Zusage an die Stadtverwaltung zu schicken.

Für die Kindergärten (Ü3) wurden von den Eltern 278 Anmeldungen eingereicht (Vorjahr: 253), davon konnten 196 Wunschplätze (Priorität eins) vergeben werden. Für die Kleinkindbetreuung (U3) gingen 53 Anmeldungen ein (Vorjahr: 65), davon konnten 41 Wunschplätze (Priorität eins) bestätigt werden. Bei den Kindergartenplätzen hatten die Eltern einen Bedarf von 146 Plätzen mit regulären Betreuungszeiten angemeldet, 89 in der verlängerten Öffnung (VÖ) und 35 in Ganztagsgruppen sowie acht in der Halbtagsgruppe in Schura.

Weitere Plätze in der Louise-Scheppler-Kita

Bei den Krippenplätzen lag der Bedarf bei 38 in der verlängerten Betreuungszeit (VÖ) und 15 in Ganztagsgruppen. Nach dem Stichtag gab es noch eine Differenz von 51 fehlenden Plätzen (278 Anmeldungen bei 227 gemeldeten freien Plätzen in den Einrichtungen), allerdings wurden die 50 Plätze in der im Umbau befindlichen künftigen Louise-Scheppler-Kita im Karl-Hohner-Heim noch nicht vergeben, weil das vollständige Personal für diese neue Einrichtung noch nicht vorhanden ist.

Wenn die neue Einrichtung dann am 1. September eröffnet wird, können alle angemeldeten Kinder untergebracht werden.