In der katholischen Kiita St. Michael wurden diese Woche Sanitärinstallationen für die die neue Krippengruppe eingebaut. Foto: Schnurr

Geislingen will personellen Engpässen bei der Kinderbetreuung vorbeugen und langfristig etwas gegen den Fachkräftemangel tun. Deshalb sollen zwei zusätzliche Erzieherinnenstellen und zwei zusätzliche Ausbildungsplätze in den städtischen Kitas eingerichtet werden.

Geislingen - Die Planungen, um den Betreuungsbedarf in den Kindergärten zu decken, haben in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf der Tagesordnung gestanden. Dieser Bedarf, beschrieb der Geislinger Hauptamtsleiter Christian Volk, unterliegt vielfältigen Schwankungen. Ein wichtiger Faktor für die Nachfrage nach Kita-Plätzen ist die Geburtenrate. Und diese Zahl bleibt seit mehreren Jahren auf hohem Niveau. Vor allem in Binsdorfer Familien wurden in 2020 und 2021 viele Kinder geboren.

Alle fünf Kita-Standorte beinahe oder komplett belegt

Hinzu kommen Faktoren wie der Zuzug von Familien mit Kindergartenkindern und spätere Einschulungen aufgrund des vorverlegten Stichtags. Das alles hat zur Folge, dass die Nachfrage nach Betreuungsplätzen in der Stadt Geislingen hoch bleibt: Alle fünf Kita-Standorte sind an der Kapazitätsgrenze oder knapp darunter und in absehbarer Zeit voll ausgelastet. "Was Kita-Plätze betrifft, sind wir immer auf Kante genäht", verdeutlichte Bürgermeister Oliver Schmid.

Die Stadt ist nicht untätig gewesen: Im Geislinger Naturkindergarten am Schopflenwald wurde vergangenes Jahr eine zusätzliche, halbe Gruppe mit zehn Plätzen eröffnet, in der Kita Pusteblume in Erlaheim eine halbe mit elf Plätzen. Und im katholische Familienzentrum St. Michael wird derzeit eine zusätzliche Krippengruppe für Kinder unter drei Jahren eingerichtet – diese Woche arbeiteten Handwerker noch im Sanitärraum.

Aus halben könnte ganze Gruppen werden

Auch im laufenden Jahr sind laut Hauptamtsleiter Volk Maßnahmen vorgesehen, um dem Betreuungsbedarf gerecht zu werden. Wie berichtet, wird die Kita Regenbogen in Binsdorf bis Frühjahr 2023 um eine zweite Krippengruppe erweitert. Im Naturkindergarten und in Erlaheim könnten die halben zu ganzen Gruppen ausgebaut werden und dadurch 24 weitere Kita-Plätze entstehen.

Vor allem aber will die Stadt Geislingen das Personal weiter aufstocken. Zum einen sollen zwei weitere praxisintegrierte Ausbildungsplätze (PIA) für Erzieherinnen geschaffen werden; Fördermittel des Landes dafür sind bereits beantragt. Das ist eine Reaktion auf den Fachkräftemangel bei Kitas. Die Hoffnung ist, dass die dann vier Auszubildenden drei Jahre lang in Geislingen tätig sein und danach idealerweise übernommen werden können.

Zwei zusätzliche Erzieherinnen

Zum anderen sollen zwei zusätzliche Erzieherinnenstellen – je eine in "Pusteblume" und "Regenbogen" geschaffen werden. Das soll sicherstellen, dass auch bei unerwarteten Ausfällen von Kolleginnen der Mindestpersonalschlüssel nicht unterschritten wird, was eine Einschränkung des Kita-Betriebs nach sich zöge.

Diesen Vorschlägen und dem Kita-Bedarfsplan hat der Geislinger Gemeinderat zugestimmt. Im kommenden Jahr, stimmte der Hauptamtsleiter die Entscheidungsträger aber bereits jetzt ein, werden jedoch weitere Maßnahmen erforderlich sein, um dem Rechtsanspruch auf Betreuungsplätze gewährleisten zu können.