Der Kindergarten „Spatzennest“ ist mit seinen drei Gruppen das Zentrum der Kinderbetreuung in Egenhausen. Foto: Aylin Kaya

Vom Krippenplatz bis zur Grundschule: Egenhausen schafft Platz für Familien.

Stabil, vorausschauend und mit Luft nach oben: Die Gemeinde Egenhausen bleibt beim Thema Kinderbetreuung auf Erfolgskurs. Das zeigt die aktuelle Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2025/2026, die Hauptamtsleiterin Sarah-Jane Stöhr im Gemeinderat vorstellte. Insgesamt stehen 118 Kindergartenplätze bereit – aufgeteilt auf den dreigruppigen Kindergarten „Spatzennest“ (78 Plätze, davon zehn für Ganztagesbetreuung) und den zweigruppigen Waldkindergarten „Waldstrolche“ (40 Plätze).

 

Trotz hoher Nachfrage: Alle Kinder versorgt – auch bei Zuzug

In den Sommermonaten, wenn die Auslastung ihren Höchststand erreicht, rechnet Stöhr mit 108 Kindern im August 2026, 99 im Jahr darauf und 97 im Sommer 2028. „Das sind Werte, die wir gut abfedern können“, erklärte sie. Denn auch bei Zuzug oder spontanen Anmeldungen gibt es bewusst eingeplante Platzreserven – ein Konzept, das sich seit Jahren bewährt hat.

„Wir bewegen uns auf konstant hohem Niveau und das seit Jahren“, betonte Bürgermeister Sven Holder. Besonders hob er die Vielfalt des Angebots hervor – von der Krippe bis zur Grundschule – und das große Engagement aller Beteiligten. Auch Sebastian Bühler, zweiter Bürgermeister-Stellvertreter, lobte: „Es ist sehr erfreulich, dass wir nicht nur den aktuellen Bedarf decken, sondern auch Raum für Wachstum bieten können.“

Im Waldkindergarten „Waldstrolche“ verbringen die Kinder ihren Betreuungstag überwiegend in der Natur. Foto: Aylin Kaya

Die Gruppenstärken liegen zwischen 25 und 28 Kindern und damit im empfohlenen Rahmen des Kommunalverbands Jugend und Soziales (KVJS), der bei Engpässen bis zu drei zusätzliche Plätze pro Gruppe für vertretbar hält. Selbst mit Zuzug bleibt das System stabil. Aktuell stammt nur ein Kind aus einer Nachbargemeinde, alle anderen aus Egenhausen.

Tagespflege: Zwei Mütter, zehn Kinder – ein bewährtes Modell

Die Kindertagespflege bleibt eine feste Säule. Zwar ist die Zahl der Tagesmütter in den vergangenen Jahren zurückgegangen, doch die beiden aktuell tätigen Frauen betreuen neun bis zehn Kinder im Alter zwischen einem und 14 Jahren. Die Vermittlung läuft über das Landratsamt Calw.

Krippe „Wunderkinder“: leicht unterbelegt, aber stabil

Die Kinderkrippe „Wunderkinder“ bietet insgesamt 22 Plätze – zwölf in der Ganztagesgruppe mit verlängerter Öffnungszeit (VÖ) und zehn in der betreuten Spielgruppe, die an drei Vormittagen geöffnet ist. Für 2025 waren ursprünglich zwölf Neuaufnahmen vorgesehen, einige Familien zogen ihre Anmeldung jedoch kurzfristig zurück – etwa wegen verlängerter Elternzeit oder finanzieller Gründe. So kam es zu einer leichten Unterbelegung.

Die Kinderkrippe „Wunderkinder“ bietet Platz für die Kleinsten – mit Ganztages- und Spielgruppenangebot. Foto: Aylin Kaya

Nach aktuellem Stand besuchen sechs Kinder die Ganztagesgruppe, bis Jahresende sollen es acht sein, im September 2026 neun. Auch die Spielgruppe ist mit sechs Kindern belegt, davon vier aus Egenhausen. Die übrigen sind Geschwisterkinder ehemaliger Egenhausener Familien.

Verlässliche Grundschule: ein fester Baustein

Seit 2021 gehört auch die verlässliche Grundschule fest zum Betreuungsangebot. Die 22 Plätze sind nahezu vollständig belegt, etwa 15 Kinder nehmen täglich teil, 13 davon auch am Mittagessen.

In der Grundschule Egenhausen sorgt die verlässliche Betreuung auch nach dem Unterricht für stabile Strukturen Foto: Aylin Kaya

Die Organisation der Nachmittagsbetreuung liegt in Elternhand – ein Modell, das sich als flexibel und familiennah bewährt hat.

Ein Modell mit Zukunft

Bürgermeister Sven Holder lobte das Betreuungssystem als „sehr tragfähig und zukunftsorientiert“. Es biete für alle Familien passende Lösungen, auch für jene ohne familiäre Unterstützung oder Großeltern vor Ort „Wir sind auf einem richtig guten Weg – und das nicht nur im Moment, sondern auch langfristig“, betonte er. Mit der einstimmigen Kenntnisnahme des Berichts sendet der Gemeinderat ein klares Signal: Egenhausen ist nicht nur heute gut aufgestellt, sondern auch morgen.