Bürgermeister Jonathan Berggötz (rechts) und Bauleiter Jürgen Wenzler stehen im Gruppenraum mit bunten Rauten-Elementen. Foto: Stadt Bad Dürrheim

Die Baumaßnahmen für den Erweiterungsbau Stadtkäfer II schreiten wie geplant voran. Bei einer Begehung konnte sich Bürgermeister Berggötz selbst ein Bild vom aktuellen Stand machen.

Jürgen Wenzler, Planer und Bauleiter der Stadt, informierte über die wichtigsten Punkte und Neuerungen. Der Neubau Stadtkäfer II bietet Platz für vier Gruppen für Kinder im Ü-3-Bereich (drei bis sechs Jahre).

 

Gruppenräume Jede Gruppe verfügt über einen eigenen Gruppenraum mit angrenzendem Intensivraum, in dem beispielsweise ein Kreativ-Atelier oder ein Bauraum angesiedelt sind. Die Trennwand zwischen Gruppen- und Intensivraum ist mit bunten Glaselementen in Rauten-, Kreis-, Quadrat- und Wabenform bestückt. Das sei ein kindgerechtes Gestaltungselement und bietet auch die Möglichkeit, Einsicht in den jeweils anderen Raum zu haben.

Deckenplatten mit mehreren Funktionen

Alle Gruppenräume verfügen über moderne Lüftungs- sowie Heiz- und Kühltechnik. Sogenannte Deckenstrahlplatten sind an der Decke angebracht und fungieren als Heizung sowie Klimaanlage. Gleichzeitig übernehmen sie, zusammen mit Schallschutzplatten, die Funktion der Akustik in den Räumen.

Mensa und Küche Auf zwei Etagen befinden sich jeweils eine Mensa, zwei Gruppenräume, ein Ruheraum, ein Waschraum für Kinder sowie Mitarbeitertoiletten. Im unteren Stockwerk zusätzlich noch eine große Küche, um das angelieferte Essen für die Kinder fertig zu- und vorzubereiten. Außerdem befindet sich im angrenzenden Raum eine Bistroküche. An dieser Küchenzeile haben die Kinder die Möglichkeit, selbst mitzuhelfen und zu kochen. Hierfür können Podeste ausgezogen werden, damit die Kinder alle Arbeitsflächen selbstständig erreichen.

Schallisolierter Raum für Elterngespräche

Ein schallisolierter Raum neben der großen Garderobe im Erdgeschoss dient als Raum für Elterngespräche. Zum einen dringen die Geräusche von außen nicht ein, zum anderen bleibt der Datenschutz der vertraulichen Gespräche gewahrt. Im oberen Bereich sind für das pädagogische Personal drei Büros, eine große Terrasse sowie ein Besprechungs- und Aufenthaltsraum geplant.

Einer von vier Gruppenräumen – dieser mit bunten Waben-Elementen und gelben Deckenleuchten. Die eingebauten Deckenstrahlplatten geben Wärme oder Kühlung ab und stabilisieren gleichzeitig mit den Schallschutzplatten an der Decke die Akustik im Raum. Foto: Stadt Bad Dürrheim

Die Mensa im oberen Stockwerk kann durch eine mobile Trennwand vom Bewegungsraum abgegrenzt werden. Hier könnten Veranstaltungen wie Elternabende stattfinden. Oben befindet sich zusätzlich ein Hauswirtschaftsraum sowie die begehbare Verbindung zur gegenüberliegenden Kindertagesstätte Stadtkäfer I.

Außenbereich Der Außenbereich zieht sich fast um das ganze Gebäude, so dass den Kindern viel Platz zum Toben, Spielen und Entdecken zur Verfügung steht. Ein überdachter Bereich kann hierbei ideal auch bei schlechtem Wetter genutzt werden. Spielgeräte und ein Lager für weitere Materialien im Außenbereich runden den Garten ab. Der Garten ist teilweise von den Gruppen aus erreichbar, vor allem jedoch über die große gemeinsame Garderobe im Erdgeschoss. Die oberen Gruppenräume haben Zugang zu einer Terrasse, die durch eine lange Röhrenrutsche mit dem Garten verbunden ist.

Sonstiges „Wir haben in den Waschräumen jeweils zwei Bambini-Toiletten eingebaut, so dass in Zukunft auch eine Kleinkindbetreuung wie im Stadtkäfer I denkbar wäre“, erklärt Bauleiter Jürgen Wenzler. Außerdem wird auch die Sicherheit der Kinder in verschiedenen Situationen bedacht. So ist die Schließanlage an bestimmte Bring- und Abholzeiten gekoppelt. Wer Außerhalb dieser Zeiten kommt, muss klingeln und sich anmelden.

Zellulose als Dämmmaterial

Der Erweiterungsbau Stadtkäfer II wird autark über eine Wärmepumpe versorgt, die sich im Außenbereich – außerhalb des Spielbereichs – befindet. Zusätzlich ist eine PV-Anlage mit Stromspeicher geplant. Als Dämmungsmaterial wird nachhaltige Zellulose verwendet. Zudem wurde insgesamt viel Holz verbaut. Den Familien werden zudem 20 Fahrradstellplätze geboten.

Bedeutung Für Bürgermeister Jonathan Berggötz ist der Neubau ein Gewinn: „Als 2018 die Kindertagesstätte Stadtkäfer I eröffnet wurde, hatte der damalige Bürgermeister Walter Klumpp Sorgen, dass viel zu groß gebaut wurde. Heute wissen wir, dass Betreuungsplätze gefragter sind denn je. Die Erweiterung durch den Neubau Stadtkäfer II bietet den Familien unserer Stadt daher eine tolle Entlastung in einer wundervollen Atmosphäre und Umgebung.“

Ökologische Aspekte berücksichtigt

Jürgen Wenzler fügt hinzu: „Nicht nur sozial gesehen, ist der Neubau eine Bereicherung. Auch aus städtebaulicher Sicht fügt sich die Erweiterung sehr gut in das Stadtbild ein. Außerdem sind durch die Verwendung modernster Technik und nachhaltiger Materialien auch ökologische Aspekte abgedeckt.“ Die ersten Gruppen können laut Wenzler hoffentlich bereits im April einziehen. Bis Mai sollen die Hauptarbeiten abgeschlossen sein, so dass im Juli eröffnet werden kann.