Die Nachfrage nach Kindergartenplätzen für die unter Dreijährigen wird immer größer. Foto: Anspach/dpa

150 Betreuungsplätze werden für die Ein- bis Dreijährigen voraussichtlich in den kommenden Jahren gebraucht. Vorhanden sind in Loßburg 31. Der Gemeinderat diskutierte über den Aufbau einer neuen Kindergartengruppe in Rötenbach.

Alpirsbach - Der Kindergartenbedarfsplan für das Kindergartenjahr 2021/2022 förderte einen haarsträubenden Plätzemangel zutage. Dennoch war die Beteiligung an der Umfrage zum Bedarf in diesem Kindergartenjahr, die die Stadt zwischen dem 1. und 25. Juni unter den Alpirsbacher Eltern startete, nicht gerade groß. Die Rücklaufquote lag bei zwei Dritteln, weshalb die Stadt nun auch keine 100-prozentige Aussage treffen konnte.

Nach aktuellem Wissensstand braucht es für das neue Kindergartenjahr für die Kinder im Alter zwischen einem und drei Jahren insgesamt 150 Plätze. Im Angebot hat die Stadt derzeit allerdings nur 31, was eine Quote von 20,7 Prozent ergibt. Es fehle also massiv an U3-Plätzen, so Hauptamtsleiterin Kathrin Schönberger. Schon bei der letzten Bedarfsplanung habe sich ergeben, dass die Stadt dringend handeln müsse. Bei den Ü3-Plätzen sei eine Versorgungsquote von fast 94 Prozent erreicht worden. Lediglich an Mittags- und Ganztagesbetreuung fehlt es noch, den Nachfragen der Eltern nach zu Urteilen.

Gremium wünscht sich vorausschauende Planung

Die Stadtverwaltung schlug vor, in Rötenbach drei bis vier Ü3-Gruppen und ein bis zwei U3-Gruppen aufzubauen. In den Höhestadtteilen sei ein Kindergarten-Zentrum für Kinder zwischen ein und sechs Jahren langfristig vorstellbar.

Anita Frank (Frauenliste) zeigte sich erstaunt über die Zahlen der Rückmeldungen. Denn wie sie aus Gesprächen mit Eltern gehört habe, bemängeln diese die Kommunikation mit der Stadt. "Die Eltern finden sich nicht gut mitgenommen", sagte sie. Hier bestehe großer Handlungsbedarf.

In Römlinsdorf könnten Zweijährige aufgenommen werden, schlug sie vor. Auch ein Waldkindergarten sei durchaus umsetzbar. Wichtig findet sie insgesamt eine vorausschauende Planung. Joachim Hermann (ZfA) pflichtete Frank bei und ergänzte, wenn es schon Ganztagsbetreuung an den Schulen geben soll, so müsse das auch im Bereich der Kindergärten angeboten werden.

Schönberger hält die Umwandlung von Ü3- in Zweijähren-Betreuung nicht für zielführend. Denn die aufwendige Betreuung eines Zweijährigen bedeutet, dass zwei Ü3-Plätze dafür wegfallen. Zudem müsste in dem Kindergarten auch die Betriebserlaubnis umgestellt werden.

Die Verwaltung plane schon vorausschauend, ergänzte Bürgermeister Michael Pfaff. "Das zeigt sich an unseren Vorschlägen und daran, dass wir im Haushalt immer Mittel einstellen wollten."

Die Schuld an dem starken Plätzemangel dem Gemeinderat zuzuschieben, sei nicht richtig, so der Bürgermeister. Ebenso bei den fehlenden Nachmittags- und Ganztagesplätzen. Nachmittagsbetreuung an der Schule sei angedacht gewesen, aber die baulichen Gegebenheiten an der Grundschule ließen dafür keine Kapazitäten übrig.

Der Gemeinderat nahm den Bedarfsplan zur Kenntnis.