Eine neue Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten wird es im Fronhof-Kindergarten geben. Foto: Reinhardt

Die Nachfrage nach Kindergartenplätzen im Ortsteil Deißlingen ist höher als das Angebot. Durch die Flüchtlinge aus der Ukraine hat sich die Situation weiter verschärft. Jetzt soll es eine neue Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten geben.

Ende des vergangenen Jahres wurde von der Gemeinde, mit Blick auf das Schaffen einer neuen Gruppe im Fronhof-Kindergarten, eine Bedarfsabfrage durchgeführt. Diese ist nun zwischenzeitlichen von Hauptamtsleiter, Daniel Schunk ausgewertet und wurde am Dienstagabend den Ortschafts- und Gemeinderäten präsentiert.

Die Kindergartenbedarfsplanung habe gezeigt, dass die Nachfrage nach Kindergartenplätzen im Ortsteil Deißlingen höher ist als das Angebot, so Schunk. Die Situation habe sich dann noch durch Flüchtlinge aus der Ukraine verschärft. Die Abfrage habe nun gezeigt, dass die Eltern grundsätzlich mit dem aktuellen Angebot zufrieden sind. An der Umfrage hatten sich 102 von 314 Eltern beteiligt. Allerdings habe sich auch gezeigt, dass die Nachfrage nach flexibleren Öffnungszeiten oder einer Nachmittags/Ganztagesbetreuung vorhanden sei. Schunk: „Die Eltern möchten selbst entscheiden, wann ihr Kind im Laufe des Tages betreut werden möchte und sich nicht an entsprechende Betreuungszeiten halten.“

Konkrete Zahlen

In Bezug auf die Beiträge werde deutlich, dass vor allem die Krippenbeiträge aus Sicht der Eltern zu hoch angesetzt seien. Er wies aber auch darauf hin, dass die Gemeinde Deißlingen mit die günstigsten Beiträge im Umkreis habe und nicht einmal annähernd den Empfehlungen des Städte- und Gemeindetags folge, sondern einen vom Gemeinderat beschlossenen Abschlag von 20 Prozent mit einrechne.

Der Krippenbereich sei teurer, da diese Einrichtungen weitaus mehr Auflagen und einen höheren Personalschlüssel erfüllen müssten, als im Ü3-Bereich. Dazu meinte auch Bürgermeister Ralf Ulbrich: „Wir stecken jedes Jahr rund zwei Millionen Euro Zuschüsse in die Zukunft unserer Kinder.“

Entgegen dem Beschlussvorschlag, der eine neue Ganztagesgruppe im Fronhof-Kindergarten vorsah, machte Schunk einen neuen Vorschlag, denn lediglich fünf von 57 Kindern sollen im neuen Jahr in eine Ganztagesgruppe. Hier habe man noch vier Plätze frei. Für 52 Kinder, die in den Regelkindergarten wollen, könnte es hingegen schwierig werden. Somit soll im Fronhof-Kindergarten eine neue Gruppe geschaffen werden mit verlängerten Öffnungszeiten. Gleichzeitig wird bereits die Möglichkeit vorgehalten, in den nächsten Jahren, je nach Bedarf, auch eine Ganztagesgruppe zu schaffen.

Ohne Gegenstimme wurde das so beschlossen. Dabei merkte Eberhard Sinner (SPD) an, dass für einige Eltern flexible Öffnungszeiten oder Ganztagesbetreuung „existenziell“ seien.