„Jedes Kind hat einen Platz“ – so lautete die Botschaft aus dem Ringsheimer Kindergarten-Bedarfsplan. Damit das allerdings so bleibt, sind sowohl Änderungen bei der Naturkita Rebzwergle als auch der Bau der neuen Kita Dorfhopser nötig.
Im Jahr 2023 mussten manche Eltern in Ringsheim bis zu sechs Monate warten, um ihr Kind in einer Krippe unterzubringen. Daraufhin hat die Gemeinde in die Entwicklung der Krippen- und Kindergartenplätze investiert und kann nun voraussichtlich jedem Ringsheimer Kind einen Platz anbieten. So wurden zum Kindergartenjahr 2023/24 die altersgemischten Gruppen im katholischen Kindergarten in reine Krippenplätze umgewandelt, so dass dort zusätzliche Krippenplätze entstanden und die Wartelisten entfielen. Zudem wurden 20 weitere Plätze für Kinder über drei Jahren mit dem Bau der Naturkita Rebzwergle geschaffen. Zum Kindergartenjahr 2024/25 kam in der Naturkita noch eine halbe Gruppe mit fünf Plätzen für Kinder über drei Jahren und zwei Plätzen für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren dazu.
Der Ist-Stand: Die Gemeinde Ringsheim bot zum Stichtag 1. März insgesamt 135 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren an. Davon sind 30 Krippenplätze für Ein- bis Dreijährige (U3) im katholischen Kindergarten, zwei Plätze für Zwei- bis Dreijährige im Naturkindergarten und 103 Plätze im Naturkindergarten für Kinder über drei Jahren (Ü3). Zum Stichtag am 1. März waren insgesamt 117 Plätze belegt, das ist eine Auslastung von 87 Prozent. Allerdings, so betonte Hauptamtsleiterin Helena Gutbrod, werden im Laufe des Kindergartenjahrs weitere Kinder dazu kommen.
Entwicklung im Laufe des Jahres: Die Eltern konnten ihre Kinder über das zentrale Vormerksystem anmelden. Daher geht hervor, dass im U3-Bedarf im Laufe des Kindergartenjahrs 24 der 30 Plätze belegt sein werden. Bei den Zwei-bis Dreijährigen sind fünf Kinder für zwei Plätze angemeldet und auch bei den über Dreijährigen sind fünf Kinder mehr angemeldet als Plätze vorhanden sind. Durch Änderungen bei der Naturkita kann aber trotzdem jedem Kind ein Platz angeboten werden.
Betreuung der Zwei- bis Dreijährigen ist aufwendig
Änderungen bei der Natur-Kita: Die Gemeinde Ringsheim will die Naturkita auf volle zwei Gruppen aufstocken. Dafür wurde nun auch das nötige Fachpersonal gefunden. Dadurch könnten exakt so viele Plätze angeboten werden, wie Kinder vorgemeldet sind. Es gibt noch eine weitere Änderung: Auf Wunsch von Elternbeirat, Erziehern und Trägern sollen in der Naturkita nur noch über Dreijährige betreut werden. Der Grund dafür ist, dass die Jüngeren andere Voraussetzungen und Schutzräume brauchen und im Naturgelände mit den Älteren oft nicht mithalten können, so dass sich ihre Betreuung sehr aufwendig gestaltet. Zudem will die katholische Kita ihre drei Krippengruppen beibehalten, da das Personal entsprechend geschult und die Räume entsprechend umgestaltet wurden, so dass sie auch zu klein für altersgemischte Gruppen wären. Außerdem gibt es in der katholischen Kita noch Platz für 78 über Dreijährige in drei Gruppen. „Es hat uns weh getan, den Eltern der Zweijährigen eine Absage für die Naturkita erteilen zu müssen“, erklärte Bürgermeister Pascal Weber. Allerdings erhalten die betroffenen Kinder einen Platz beim katholischen Kindergarten. Positiv hingegen: Dadurch, dass die Naturkita nur noch über Dreijährige aufnimmt, erhöht sich die Anzahl der Kinder, die dort aufgenommen werden können. So kann Ringsheim insgesamt 118 Ü3-Plätze zur Verfügung stellen. Da aktuell nur 110 Plätze benötigt werden, hätte sie noch acht Plätze auf Reserve für Zuzüge oder für verlängerte Öffnungszeiten.
Fazit
„Wir sind auf dem richtigen Weg“, betonte Bürgermeister Pascal Weber. Noch gebe es für jedes Kind einen Platz. Aufgrund der Neubaugebiete „Europa-Feld I“, „Barbara-Quartier“ sowie der neuen Wohnungen auf dem Biehler-Areal und weiteren Nachverdichtungen ist aber mit weiterem Zuzug und Kindern zu rechnen. Zudem wünschen viele Eltern eine längere Betreuung. Die neue Kita Dorfhopser werde also dringend benötigt. Da der Bedarf im U3-Bereich aktuell stagniere, soll mit dieser ab 2027 zunächst vor allem der Bedarf an Ü3-Plätzen abgedeckt werden.