In Altensteig gelten ab dem 1. September höhere Elternbeiträge für die Benutzung von Kindertageseinrichtungen. Dies hat der Gemeinderat mit sechs Gegenstimmen so beschlossen.
Altensteig - Die Stadt Altensteig unterhalte und unterstütze im Stadtgebiet eine ganze Reihe von Kindertagesstätten und biete unterschiedliche Betreuungsformen an, führte die stellvertretende Kämmerin, Gabriele Bünger, aus. Die einst "klassische" Regelgruppe sei rückläufig und werde nur noch in Spielberg nachgefragt. Gängig sei inzwischen die Betreuung mit verlängerten Öffnungszeiten. Des Weiteren biete die Stadt Altensteig Ganztagesbetreuung mit täglich acht oder zehn Stunden an, außerdem Kleinkindbetreuung für Unterdreijährige, verlässliche Grundschule und Ferienzeitbetreuung.
Nun sollten die Gebühren zum neuen Kindergartenjahr angepasst werden, um höheren Personal- und Sachkosten Rechnung zu tragen. Im Bereich der Regelgruppen hätten die Vertreter der Kirchen und der kommunalen Landesverbände eine Erhöhung von 2,9 Prozent vorgeschlagen, was bewusst hinter der tatsächlichen Kostensteigerung zurückbleibe. Grundsätzlich werde empfohlen, über die Elternbeiträge einen Kostendeckungsgrad von 20 Prozent anzustreben.
Höhere Personalkosten durch längere Öffnugnszeiten
Wegen eines höheren Personalschlüssels und kleinerer Gruppengröße entstehen der Stadt in den Gruppen mit verlängerter Öffnungszeit 17,5 Prozent höhere Personalkosten. Dort werden die Gebühren um acht Prozent erhöht. Für ein Kind werden dann für 30 Wochenstunden 149 Euro fällig, die Obergrenze liegt bei 776,64 Euro pro Kind und Monat. In der Ganztagsbetreuung und in der Kleinkindbetreuung sollen die Gebühren analog zur Regelgruppenbetreuung um 2,9 Prozent angehoben werden – bis zu einer monatlichen Obergrenze von 862,62 beziehungsweise 400,94 Euro.
In der verlässlichen Grundschule soll die Betreuung künftig 30 Euro im Monat kosten, in der verlässlichen Ferienzeitbetreuung 55 Euro in der Woche. Teurer wird auch das Mittagessen in den Betreuungseinrichtungen – pro Mahlzeit werden künftig 3,50 statt drei Euro fällig.
Stadt erhofft sich Mehreinnahmen von mehr als 12 000 Euro
Sämtliche Betreuungskosten sind gestaffelt und reduzieren sich nach Anzahl der minderjährigen Geschwister des jeweiligen Kindes. Die Stadt Altensteig erhofft sich von der Erhöhung Mehreinnahmen von mehr als 12 000 Euro pro Kindergartenjahr.
Die SPD-Fraktion im Gemeinderat lehne die Erhöhung ab, führte Stadtrat Hartmut Hobler aus: "Kindertagesstätten sind Bildungseinrichtungen, und Bildung sollte frei sein." Dieter Renz (Freie Wähler) vertrat hingegen die Ansicht, man sei in Altensteig bisher gut damit gefahren, den Vorschlägen der Kommunalverbände zu folgen. "Wir haben eine hervorragende Infrastruktur, und das kostet halt etwas", fasste er zusammen.
Der Gemeinderat beschloss die vorgeschlagenen Änderungen mit sechs Gegenstimmen.