Behandlung beim Kinderarzt Foto: Seventyfour - stock.adobe.com

Der Klinikverbund Südwest hat versucht, Eltern zu helfen. Horbs OB Rosenberger (CDU) fordert eine „Krankenhauslösung“. So reagieren KLF und der Landkreis.

Böblingens Landrat Roland Bernhard wohnt privat in Bildechingen. Als Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikverbund Südwest hat er sicherlich die Pläne unterstützt, in Böblingen eine Institutsambulanz für Kinderärzte einzurichten. Damit in der Kinderarzt-Krise in der ganzen Region es wenigstens eine Anlaufstelle für verzweifelte Eltern gibt.

 

Auch Horbs OB und Kreisrat Peter Rosenberger (CDU) fordert solch eine Lösung: „Ich bin überzeugt, dass den Menschen im ländlichen Raum vor allem eines wichtig ist: eine verlässliche Anlaufstelle für ihre medizinische Versorgung. Wie das Kind heißt, ist für die Menschen im ländlichen Raum von untergeordneter Bedeutung – entscheidend ist eine verlässliche Anlaufstelle mit einer verlässlichen Versorgung. Für uns ist es selbstverständlich, dass ein Krankenhaus einspringt, wenn ein Arzt im Ort wegfällt und nicht anderweitig ersetzt werden kann.“

Zuständig ist die KV

Doch das Landratsamt und die KLF reagieren reserviert.

Landkreis-Sprecherin Sabine Matt: „Für den Landkreis kann ich mitteilen, dass die ambulante (kinder-)ärztliche Versorgung in der alleinigen Zuständigkeit der Kassenärztlichen Vereinigung liegt. Aufgrund eines Antrags der CDU-Fraktion des Kreistags haben wir Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung in eine der nächsten Sitzungen eingeladen um mit ihnen über die Versorgungslage im Landkreis Freudenstadt ins Gespräch zu kommen. Hier warten wir noch auf die Rückmeldung der KV und die Terminbestätigung.“

KLF zurückhaltend

Auch die KLF gibt sich zurückhaltend. Sprecherin Cornelia Schreib: „Instituts- oder Ermächtigungsambulanzen sind eher auf spezifische Fachbereiche ausgerichtet und könnten nicht das gesamte Spektrum der allgemeinen Kinderheilkunde abdecken.  Sie sind daher nicht das richtige Mittel, die kinderärztliche Situation zu entlasten.“

Dafür sei man bereit, im MVZ in Horb Räume zur Verfügung zu stellen. Die KLF-Sprecherin: „Sollte sich ein Kinderarzt finden, der Interesse an einer selbstständigen Niederlassung in Horb hat, steht die KLF gGmbH diesem Vorhaben sehr aufgeschlossen und offen gegenüber und könnte sich gut vorstellen, hierfür Praxisräume in Horb zu vermieten.“