Für großes Lob sorgt das Konzept des Bildungshauses Walddorf. Im Gemeinderat zeigten die Leiterinnen von Kita und Grundschule auf, wie die enge Zusammenarbeit funktioniert.
Nur wenige Meter trennen die Grundschule in Walddorf von der Kindertagesstätte – den Hof teilen sich beide Einrichtungen. Nahe sind sich die beiden Einrichtungen nicht nur räumlich – sie kooperieren auch miteinander. Diese wurde nun im Verwaltungs- und Kulturausschuss offiziell verlängert.
Um zu zeigen, wie wertvoll die gemeinsame Arbeit ist, haben Grundschulleiterin Ulrike Dengler und Kitaleiterin Tatjana Reimann das Konzept des „Bildungshauses“ vorgestellt. „Wir verfolgen das Ziel, einen nahtlosen Übergang zu ermöglichen“, erklärt Reimann. Auf einem Campus sind vom Krippenkind bis zur vierten Klasse alle versammelt – die Zäsur mit dem Schuleintritt soll so abgemildert werden. Die Kinder unterschiedlichster Altersstufen spielen miteinander, können von einander lernen. Es soll so ein Gemeinschaftsgefühl, ein „Wir“-Gefühl entstehen.
Das erleichtert auch den Übergang vom Kindergarten zur Schule, verdeutlichen Dengler und Reimann. Die Einrichtungen sind im Austausch und können gemeinsam Entwicklungsgespräche mit den Eltern führen.
„Jedes Kind soll bei uns willkommen sein mit all seinen individuellen Bedürfnissen“ , betont Dengler. Auch Inklusion werde so im Kindergarten und in der Grundschule möglich.
Gemeinsam lesen, spielen und feiern
Reimann berichtet weiter, wie die Schulkinder mit ihren neuen Lesekenntnissen direkt den Kindergartenkindern eine Freude machen – sie kommen herüber, um in Kita und Krippe vorzulesen. Es gibt einen gemeinsamen Spielkreis und Religionsunterricht, Feste werden gemeinsam geplant. Auch mit der Kirche bestehe ein enger Austausch, berichtet sie.
Dengler ergänzt: Sie sprechen sich mit den Veranstaltungen ab. Manchmal sei es auch sinnvoll, Veranstaltungen getrennt abzuhalten. Bei anderen zeige sich aber die starke Gemeinschaft. Sie berichtet vom Bildungshausfest. Die Kinder sortierten sich dort nicht nach dem Alter – sondern nach gemeinsamen Interessen.
„Das schöne ist ja, dass sich die Einrichtungen auf Augenhöhe begegnen, so wie man es sich wünscht aus Kindersicht, so könnte es nicht besser sein, dass man diese Brüche nicht mehr hat“, lobt auch Hauptamtsleiter Thomas Bräuning.
Wie gut die Einrichtung mit ihrem Konzept in Walddorf ankommt, weiß auch Stadtrat Fabian Müller zu berichten. „ich habe mit einigen Eltern in Walddorf gesprochen – die sind alle begeistert von dem Konzept.“
Einstimmig für die Kooperation
Deutlich wurde bei der Vorstellung auch, dass auf diese Art auch wichtige Sozialkompetenzen vermittelt würden. Die nehmen die Kinder dann mit auf ihren weiteren Weg. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, die Kooperation zwischen Kita und Grundschule weiterlaufen zu lassen.