50 Betriebe nahmen an der Gewerbeschau Stammheimer Feld teil. Foto: Thomas Fritsch

In Calw steppte am Wochenende der Bär – bei bestem Sommerwetter im Mai strömten zahlreiche Besucher in die Calwer Gewerbegebiete Kimmichwiesen und Stammheimer Feld. Nicht nur das örtliche Gewerbe präsentierte sich, sondern auch der neue Gesundheitscampus, der errichtet wird.

Calw - Nach der durch Corona bedingten Pause 2020 war mal wieder "Open" in den Calwer Gewerbegebieten Kimmichwiesen und Stammheimer Feld. Rund 50 Unternehmen präsentierten sich am Wochenende mit einem großen Rahmenprogramm.

Am Sonntag gab es schon gegen 14 Uhr in Wimbis Backstube keine Pizza mehr. Das zeigt, wie groß der Andrang bei  herrlichem Frühsommerwetter war. Vor allem nach der Mittagszeit bewegte sich eine überaus große Besucherzahl durch die beiden Gewerbegebiete. So dürfte der Handel mit dem verkaufsoffenen Sonntag zufrieden sein.

Zur Eröffnung am Samstag dankte Oberbürgermeister Florian Kling (SPD) dem Calwer Gewerbeverein für die Organisation und freute sich, dass sich auch mal Betriebe außerhalb der Stadt präsentieren können. Der Andrang war am Samstag naturgemäß verhaltener als am Sonntag. Dennoch waren die Aussteller auch mit dem Verlauf des ersten Tages durchweg zufrieden, berichtete Jürgen Ott, Vorsitzender des Gewerbevereins.

Mitbaggern eine Freude

Durchweg gut angekommen ist das Rahmenprogramm. Ein Renner waren die Hubschrauber-Rundflüge, wo sich meist lange Schlangen bildeten. Gefragt war das von City-Managerin Johanna Klug initiierte Mitbaggern für Groß und Klein mit der Bagger Stauch GmbH aus Renningen. Der Andrang war so groß, dass am Samstag erst um 18 Uhr und damit eine Stunde nach dem offiziellen Ende des ersten Tages Schluss war. Stets gut besetzt war der Oldtimer-Bus, der auf dem ganzen Veranstaltungsgelände unterwegs war. Am Sonntag war Landrat Helmut Riegger persönlich zu Gast. Anlass für seinen Besuch war vor allem die Präsentation des Neuen Gesundheitscampus. Der Klinikverbund Südwest erläuterte den Besuchern zusammen mit den Partnern Deutsches Rotes Kreuz, Zentrum für Psychiatrie und AOK das 180-Millionen-Euro-Projekt.

Gesundheitscampus Thema

Der Calwer Gesundheitscampus habe sich zu einem Modell für die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum entwickelt, stellte Riegger fest. Die dort praktizierte, Struktur übergreifende, Zusammenarbeit verbindet die Klinik, die nach derzeitigem Stand über rund 140 Betten verfügen wird, mit einer Kurzzeitpflege (DRK), einer Tagesklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie, einem Zentrum der Nephrologie für die Versorgung von Dialyse-Patienten, Arztpraxen, Physiotherapie und einem AOK-Gesundheitszentrum. Vertreten war auch die Paracelsus-Klinik in Unterlengenhardt. Wie Thomas Breitkreuz, Chefarzt und Ärztlicher Geschäftsführer der Fachklinik für Innere und Anthroposophische Medizin sagte, arbeite sein Haus inzwischen eng mit dem Klinikverbund Südwest zusammen. Das betreffe vor alle die Behandlung von Long-Covid-Patienten, die Palliativ-Medizin und die Onkologie. Auch bei erfolgreichen Veranstaltungen lässt sich immer noch was verbessern. "Wir sind lernfähig", sagte Ott bei seinem Resümee. So sind die Parkplätze beim Landratsamt und der damit verbundene Shuttle-Service so gut wie nicht genutzt worden. Das müsse künftig besser ausgeschildert werden.