Alessandro Abruscia fällt verletzt aus – mit dem Klassenverbleib und dem WFV-Pokal-Sieg rechnet der Kickers-Allrounder dennoch. Foto: Baumann

Er ist eine wichtige Stammkraft bei den Stuttgarter Kickers. Doch ausgerechnet in den entscheidenden Spielen gegen den Abstieg fällt Alessandro Abruscia aus. Warum er dennoch vom Klassenverbleib überzeugt ist, sagt er im Interview.

Stuttgart - Herr Abruscia, in den entscheidenden letzten Saisonspielen der Stuttgarter Kickers fallen Sie aus. Wie hart trifft Sie das vor dem Regionalliga-Heimspiel an diesem Samstag (14 Uhr) gegen Eintracht Trier?
Es war ein hartes Stück Arbeit für mich, in den vergangenen Wochen nicht die fünfte Gelbe Karte zu kassieren. Und jetzt bremst mich nicht eine Sperre aus, sondern dieser Riss in einer Faszie im Fuß. Das ist ärgerlich. Ich hätte gerne die Mannschaft in den letzten beiden Regionalligaspielen und im WFV-Pokalfinale auf dem Feld unterstützt. Jetzt werden es die Jungs eben ohne mich richten.
Wie sehen Sie die Ausgangsbasis?
Durch die Ergebnisse vom vergangenen Wochenende haben wir es selbst in der Hand. Das ist wichtig. Wir werden eine schlagkräftige Elf auf dem Platz haben, die zweimal die maximale Leistung abrufen wird.
Was macht Sie so optimistisch?
Ich bin optimistisch, weil die vergangenen Wochen recht positiv verlaufen sind und die Mannschaft gefestigt ist. Man merkt ihr den unbedingten Willen an.
Dennoch folgten auch immer wieder Rückschläge – in Worms oder in Wetzlar.
Wir steckten in einer ganz schwierigen Situation. Da konnte keiner erwarten, dass wir so Mir-nichts-dir-Nichts nach oben durchmarschieren. Letztendlich waren wir aber zuletzt immer da, wenn wir da sein mussten. Wir haben dem Druck standgehalten.
Sie sind der einzige Spieler aus dem aktuellen Kader, der den Horrorspieltag am Ende der vergangenen Drittligasaison miterlebt hat. Denken Sie manchmal daran?
So etwas vergisst natürlich keiner, der damals dabei war. Aber das ist Vergangenheit. Ich bin mir sicher, dass wir so etwas mit den Kickers nicht noch einmal erleben werden.
Die Entscheidung über den Klassenverbleib der Kickers fällt frühestens am letzten Spieltag, wenn es zu 1899 Hoffenheim II geht. Haben Sie noch Kontakte zu Ihrem ehemaligen Club?
Zunächst muss unsere ganze Konzentration dem Heimspiel gegen Trier gelten. Erst dann geht es nach Hoffenheim. Diese Truppe kann an einem guten Tag sicher jeden Gegner schlagen. Aber letztendlich ist entscheidend, dass wir unsere Leistung zu 100 Prozent abrufen. Mit etwa einem Drittel der aktuellen Hoffenheimer Spieler habe ich zusammengespielt. Der Rest ist neu. Und der Trainer ist auch der gleiche: Marco Wildersinn spielte früher ja auch für die Kickers. Aber wie gesagt: Jetzt zählt nur Trier.
Im Hinspiel gab es dort ein 4:1 – unter Interimstrainer Dieter Märkle. Inzwischen ist in Tomasz Kaczmarek der dritte Coach am Ruder. Haben Sie so etwas schon einmal erlebt?
Nein. Und das zeigt natürlich, dass nicht alles rund lief in dieser Saison. Aber wir sind auf einem guten Weg.
Denken Sie manchmal auch an die Oberliga?
Nein, an einen Abstieg denke ich nicht. Unser Fokus liegt auf der Regionalliga.
Würden Sie sagen, mit drei abschließenden Siegen in der Liga und im WFV-Pokal-Endspiel wäre die Saison gerettet?

Bei allen Unwägbarkeiten die es gab: Ja. Ich denke schon, dass es dann eine gelungene Saison wäre. Der Nicht-Abstieg und der WFV-Pokal-Titel mit der damit verbundenen Qualifikation für den DFB-Pokal wären schon etwas, über das sich die Kickers freuen könnten. Wir würden mit frischem Elan in die neue Runde starten.