Die von der KfZ-Innung vorlegte Statistik über Autozulassungen in Stuttgart weist für Elektrofahrzeuge drastische Rückgänge auf – die Realität ist das nicht.
Stuttgart - Ein Rückgang von 1061 auf 632 Elektroautos in Stuttgart? Die am Mittwoch von der Kfz-Innung Region Stuttgart veröffentlichte Statistik über aktuelle Fahrzeug-Zulassungen hat Wellen geschlagen. „Als ich das gehört habe, bin ich kurz erschrocken“, gibt Wolfgang Forderer zu. Der Leiter der städtischen Abteilung Mobilität konnte aber rasch beruhigt werden. Bei den zwischen Jahresbeginn und 31. August 2015 aus der Statistik gefallenen 429 Pkw mit Elektroantrieb handelt es sich nicht um sogenannte Außerbetriebsetzungen, sondern um die Folge eines verwaltungstechnischen Vorgangs. Hauptsächlich betroffen ist der Carsharing-Anbieter Car2go mit seinen Elektro-Smarts. Diese sind neuerdings nicht mehr in Stuttgart, sondern in Berlin registriert, wo das Kundenmanagement der Fahrzeugflotte bundesweit zentralisiert wurde. Der Firmensitz der Car2go Deutschland GmbH bleibt dagegen unverändert in Leinfelden-Echterdingen.
Flottenstärke unverändert bei 520 Autos
„Bei uns vor Ort hat sich gar nichts verändert. Unsere Flotte an Elektrofahrzeugen liegt immer noch stabil bei 520“, beruhigt Katja Bosler, Leiterin am Standort Stuttgart, ihre aktuell 48 000 Kunden. Alle Autos der Stuttgarter Flotte, die neben der Landeshauptstadt auch in Esslingen, Sindelfingen und Böblingen verkehrt, führen auch weiterhin das „S“ auf dem Nummernschild. Seit 1. Januar 2015 ist es gesetzlich erlaubt, alte Fahrzeug-Kennzeichen beispielsweise auch nach einem Umzug in eine andere Stadt beizubehalten. „Es ist legitim, wenn car2go seine Geschäftsprozesse optimieren will“, hat Wolfgang Forderer Verständnis für den Vorgang, der nur kurz für Verwirrung sorgte.
„Wir haben weltweit das Stadtbild mit der größten Flotte an Elektroautos“, sagt Forderer und ist „stolz darauf“. Diese Position gelte es weiter zu festigen. So wurde die Regelung des kostenlosen Parkens von Elektroautos in der Stadt schon 2014 vom Gemeinderat um drei Jahre verlängert.