Seine Leistungen überzeugten die Verantwortlichen aus dem Erzgebirge und direkt im Anschluss an das Trainingslager legte ihm der Verein ein Vertragsangebot vor. "Das war eine super Chance, bei einem Zweitligisten unterzukommen", freut sich Harr, der sich in der Torwarthierarchie aber erst einmal hinten anstellen muss.
Bislang kam er noch bei keinem Pflichtspiel zum Einsatz. Enttäuscht ist das Torwarttalent darüber aber nicht. "Das war aber schon bei meinem Wechsel klar, dass ich nicht viel Spielzeit bekommen werde", sagt Harr. "Mir war einfach wichtig, den Schritt zu einem Profi-Team zu machen", sagt Harr. Hinter den erfahrenen Martin Männel und Philipp Klewin ist der 20-jährige Harr Torwart Nummer drei beim derzeitigen Tabellensiebten der zweiten Liga.
Aber auch ohne regelmäßige Spielpraxis habe er in den vergangenen Monaten viel dazugelernt. "Das Training auf hohem Niveau bringt mich weiter", sagt er. Von Stammtorhüter Martin Männel könne er sich im täglichen Training viel abschauen. "Er ist ein richtiger Klasse-Torwart. Einer der besten der zweiten Liga, meiner Meinung nach", sagt Harr.
Spielpraxis in Freundschaftsspielen
In den Freundschaftsspielen darf Harr dann zwischen die Pfosten. "Das tut schon gut, hin und wieder ein bisschen Spielpraxis zu bekommen", meint er.
Ansonsten bestimmen natürlich derzeit die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie den Alltag beim Proficlub. Regelmäßig werden die Spieler auf das Virus getestet, und auch sonst herrschen strenge Hygienevorschriften. Das Team ist vor und nach dem Training auf verschiedene Kabinen aufgeteilt und die Spieler sind angehalten, selbst Vorsicht walten zu lassen.
In seiner neuen Heimat in Sachsen, nur einige Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt, hat sich der 20-Jährige schnell gut eingelebt. Ein wenig erinnert ihn das 20.000-Einwohner-Städtchen auch an die alte Heimat im Schwarzwald. "Es ist alles ein wenig kleiner und familiärer als in Hamburg", sagt Harr. "Aber das bin ich ja aus Nagold gewohnt", sagt er mit einem Lachen.
Deshalb könne er sich auch gut vorstellen noch länger im Erzgebirge zu bleiben. Sein Vertrag läuft erst einmal bis Ende Juni 2021. "Mir gefällt es sehr gut hier, und ich merke, dass ich mich weiterentwickele", sagt Harr.
Gespräche über eine mögliche Vertragsverlängerung habe es aber noch nicht gegeben. "Das hat alles auch noch ein paar Monate Zeit", sagt Harr. "Wegen der Corona-Pandemie wird das alles bestimmt noch dauern."
Bisherige Karrierestationen von Kevin Harr:
TSV Rohrdorf
VfL Nagold (bis 2011)
VfB Stuttgart Jugend (bis 30. Juni 2017)
Hamburger SV U 19 (bis 30. Juni 2019)
Hamburger SV II /Regionalliga (bis 30. Juni 2020)
FC Erzgebirge Aue/2. Bundesliga (ab 27.08.2020)
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