Sabrina Striegel (links) und Marcel Itzek (rechts) ehrten das musikalische Urgestein des Musikvereins, Hermann Griesbaum, der das Musizieren nach 53 Jahren aufgab. Foto: Fischer

Schweighausen - Der Schweighausener Musikverein konnte keines seiner Mitglieder motivieren, den Posten des Vorsitzenden zu übernehmen. Anpassungsfähig – das müssen die Musiker nun sein, bis sich einer aus ihren Reihen bereiterklärt, das Amt zu übernehmen.

Nachdem der Vorsitzende des Musikvereins Schweighausen, Marcel Itzek, nach einer Periode nicht mehr kandidierte, wird das Amt des Vorstandes erst einmal vakant bleiben – denn der Verein konnte keinen Ersatz finden. Das wurde während der nachgeholten Jahresversammlung des Musikvereins am vergangenen Sonntag klar. Die Musiker hatten zum Rückblick auf die Geschäftsjahre 2019 und 2020 in die Bergdorfhalle eingeladen. Knapp über 50 Mitglieder waren gekommen.

Vorerst wird nun die neue zweite Vorsitzende, Sabrina Striegel, die Vereinsführung stellvertretend übernehmen. Derzeit fänden Proben im Freien und mit Abstand statt. Schön wäre es, so Striegel, wieder Proben im neuen Probenraum im Bergdorfhaus in Präsenz absolvieren zu dürfen. Für das restliche Jahr 2021 bliebe aber abzuwarten.

Verein hatte Glück mit der 800-Jahr-Feier im Jahr 2019

Für Dirigenten Simon Schmider sei 2019 das erste Kirchenkonzert ein besonderes Hörerlebnis gewesen. Erfreut sei er auch deshalb gewesen, weil zwei neue Holzblasinstrumente, eine Oboe und ein Fagott, in die Besetzung aufgenommen werden konnten. Ein Manko hingegen, "man suche schon seit geraumer Zeit nach einem Schlagzeuger". Hoffnung setzt Schmider auf "ein talentiertes Eigengewächs, das derzeit Einzelunterricht genießt" und hoffentlich bald in die Stammkapelle eingegliedert werden könne.

Dem Tätigkeitsbericht der Schriftführerin Katja Winterer waren für 2019 noch "normale Aktivitäten" zu entnehmen. 2020 hingegen sei der Vereinsalltag nach der Fasent gänzlich auf null gefahren worden. Welch Erfolg und Glück der Verein im Jahr 2019 mit der 800-Jahr-Feier hatte Schweighausens hatte, wurde den Mitgliedern in der Versammlung nochmals so richtig bewusst. Dem Resümee aus 2019 waren 99 Zusammenkünfte des Musikvereins zu entnehmen. Für 2020 waren es dann gerade noch etwa 30. Dennoch war die Kapellenstärke mit 36 Musikern und neun Jungmusikern nahezu konstant geblieben. Aktuell zählt der Verein 258 Mitglieder, davon sind 35 Aktive. Drei Jungmusiker sind in Ausbildung.

Der Gewinnausschüttung aus dem Dorfjubiläum, den Förderbeiträgen der Gemeinde und der Kirche und den Gewinnen aus Fasentveranstaltungen der Geisenmeckerer sei letztlich zu verdanken gewesen, dass nicht nur 2019, sondern auch 2020 mit einem Überschuss von jeweils rund 3.000 Euro abgeschlossen werden konnten, so Kassiererin Ramona Singler.

"Sie haben getan, was Sie tun konnten"

Eine Ehrung erhielt der erste Ehrenmusiker der Musikkapelle Hermann Griesbaum, der nach 53 Jahren seine Tuba endgültig an den Nagel hing und von seinen Kameraden mit großem Applaus verabschiedet wurde.

Das Schlusswort übernahm Bürgermeister Matthias Litterst. Einerseits dankend mit einem "Sie haben getan, was Sie tun konnten" und andererseits an die Kapelle appellierend, die stellvertretende Vorsitzende nicht alleine zu lassen. Er hoffe, ein Musiker übernehme bald die Verantwortung im Vorstand.

Der 2. Vorsitzende Ralf Striegel kandidierte nicht mehr. In seine Position wurde nun Sabrina Striegel gewählt, bisher war sie als Beisitzerin im Verein tätig gewesen. Bis ein Vereinsvorsitzender gefunden wird, übernimmt sie die Vereinsführung. Auch für folgende Positionen wurden Wahlen durchgeführt: Kassiererin Ramona Singler; Schriftführerin Katja Winterer; Musiker-Obmann Christian Kälble; Jugendleiter Jonas Mellert und stellvertretende Jugendleiterin Marie-Luise Stöhr.