Mit gutem Beispiel ging Uli Eßlinger voran und ließ vom Arzt des Gesundheitsamts einen Rachen-/Nasenabstrich für einen PCR-Test durchführen. Foto: Baumgartner

Nachdem das Coronavirus im Gottlob-Freithaler-Haus durch die regelmäßig durchgeführten, hauseigenen Coronaschnelltests festgestellt wurde, ordnete das Gesundheitsamt Rottweil eine Schließung der Einrichtung bis einschließlich Dienstag, 13. April, an.

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Schiltach - Betroffen waren drei Bewohner und zwei Mitarbeiter der Einrichtung. Um die Gesamtsituation vor Ort genau abzubilden, nahm das Gesundheitsamt am vergangenen Mittwoch bei allen Mitarbeitern und Pflegeheimbewohnern einen PCR-Test vor.

Bereits zu diesem Zeitpunkt konnte die Behörde informieren, dass es sich bei dem Virus der Infizierten um die britische Mutation handelte. Um das Risiko einer weiteren Ansteckung zu minimieren, wurde bei allen 107 Mitarbeitern morgens ab 8 Uhr im Park vor dem Schiltacher Haus sowie bei allen 81 Bewohnern in der Einrichtung durch die Mitarbeiter des Gesundheitsamts ein Rachen-/Nasenabstrich für einen PCR-Test als Gegenkontrolle genommen.

Am Samstag lagen endlich die bis dahin längst erwarteten Ergebnisse vor: "Bei allen getesteten Personen konnte das Coronavirus nicht nachgewiesen werden", erklärte Uli Eßlinger, geschäftsführender Leiter der Sozialgemeinschaft Schiltach/Schenkenzell erleichtert.

Bei den bereits zuvor ausgemachten Infizierten handelt es sich ausschließlich um nichtgeimpfte Personen – zwei Mitarbeiter und zwei Heimbewohner – sowie um eine geimpfte Person, die nach der Impfung keine Antikörper gebildet hatte. Während letztere keine Symptome zeigt, klagen alle anderen über erkältungsähnliche Beschwerden. "Den Erkrankten geht es den Umständen entsprechend gut und niemand ist bisher lebensbedrohlich erkrankt", so Eßlinger am Sonntagmittag.

Der Erfolg der Impfungen bei der Sozialgemeinschaft wurde mit bereits zwei Antikörpertestungen im Haus festgestellt. Das ist wiederum für die jetzige Datenerhebung interessant, weil die Sozialgemeinschaft die erste Pflegeeinrichtung im Landkreis Rottweil ist, die bereits mehrere Antikörpertestungen in den vergangenen Wochen vorgenommen hat.

"Wenn die Vermutung bestätigt wird, dass Geimpfte mit Antikörpern das Virus nicht in sich tragen und weitergeben sowie damit Gesunde anstecken können, hat das positive Auswirkungen auf die Coronamaßnahmen nicht nur der Pflegeeinrichtungen, sondern auch für das öffentliche Leben", vermutet Eßlinger. Doch das würde zurzeit noch geprüft.