Bildhauer-Meisterwerke wie eine Lokomotive aus Eis schmelzen – da rauft sich auch die Euromaus die Haare. Foto: Europa-Park

Bis zuletzt hatte der Europa-Park auf eine Öffnung an Ostern gehofft. Eine der Hauptattraktionen sollte eine große Eisskulpturen-Schau sein. Jetzt schmelzen die wertvollen Ausstellungsobjekte dahin.

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Rust - Bei strahlendem Sonnenschein hätte Deutschlands größter Freizeitpark am vorigen Wochenende seinen Saisonstart gefeiert. 30 bis zu fünf Meter hohe Eisskulpturen sollten die Besucher begeistern. Doch mittlerweile steht laut einer Parkmitteilung fest: Die hohen Kosten für die Kühlung können nicht weiterlaufen. Der Strom wird abgestellt, sodass es die Skulpturen bald nicht mehr geben wird.

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Mehrere hunderttausend Euro hat der Park in den Aufbau und Erhalt der Ausstellung investiert, für die 50 internationale Eiskünstlern extra zum 45. Geburtstag des Europa-Parks mehr als sechs Wochen lang große Eisskulpturen schnitzten. 200 Tonnen Eis wurden verarbeitet.

Unabsehbar, wann Park wieder starten darf

Eigentlich sollte die frostige Winterlandschaft bei minus acht Grad mehr als 500.000 Besucher in der Wintersaison erfreuen. Corona machte einen Strich durch die Rechnung, der Park musste zu bleiben. Daraufhin war geplant, dass die Ausstellung die Attraktion zum Saisonstart im Frühjahr werden soll. Doch auch daraus wird nichts, da zurzeit unabsehbar ist, wann der Park wieder starten darf.

Für die Unternehmerfamilie Mack ist die fehlende Per-spektive natürlich eine Belastung. Vor wenigen Wochen hatte Inhaber Roland Mack, deshalb, wie berichtet, Alarm geschlagen: Der Park verbrenne "täglich Eigenkapital in sechsstelliger Größenordnung". Auch für die Mitarbeiter – nach Angaben des Unternehmens sind es während der Saison 4450 Angestellte – sei die Situation bedrückend: Sie müssten zu Hause sitzen und wüssten nicht, wann sie wieder kommen dürfen.

Roland Mack hat sich laut einer aktuellen Unternehmensmitteilung zur Lage des Europa-Parks geäußert: "Die Eisskulpturen-Ausstellung ist ein trauriges Symbol für die Situation. Wir haben im vergangenen Jahr mit Millionenaufwand umfangreiche Hygienemaßnahmen in vielfacher Weise bis hin zur digitalen Steuerung von Warteschlangen umgesetzt. Jeder einzelnen Gast wird erfasst. Es gibt nur Online-Tickets. Bei über zwei Millionen Besuchern hatte kein einziger Corona-Infektionsfall seinen Ausgangpunkt bei uns. Doch auch mit diesem Wissen bekommt das Familienunternehmen keine Perspektive aufgezeigt. Die Hoffnung zerrinnt wie das Eis in der Sonne."