Der Abriss des Maute-Areals schreitet voran und soll im kommenden Jahr deutliche Fortschritte machen. Zwei Millionen Euro hat die Gemeinde dafür vorgesehen Foto: Kauffmann

Erstmals seit Jahren wird in Bisingen ein Minus vor dem Ergebnis des Haushalts für 2023 stehen. Diese großen Projekte plant die Gemeinde.

Bisingen - Bisingen wird Ende 2023 voraussichtlich keinen ausgeglichenen Haushalt ohne neue Schulden erreichen. Damit rechnet die Verwaltung, die den Haushalt bei der vergangenen Gemeinderatssitzung eingebracht hat. Nun wird er noch beraten, bevor er verabschiedet wird.

Wir fassen die wichtigsten Punkte aus dem Entwurf zusammen:

Ein Minus von 676 000 Euro

Der Haushalt wird ohne neue Schulden nicht ausgeglichen sein, heißt: Die Gemeinde gibt mehr aus als sie einnimmt. Bürgermeister Roman Waizenegger geht von einem Minus in Höhe von rund 676 000 Euro aus. Positiv wirkt sich aus, dass die Gemeinde in den vergangenen Jahren Überschüsse erwirtschaftet hat, die dieses Minus ausgleichen. Ausgeben wird die Gemeinde 2023 rund 27,4 Millionen Euro.

Trübe Aussichten bis 2026

Die Aussichten trüben sich ein, denn bis 2026 müsse mit einem Minus gerechnet werden. Waizenegger begründet das unter anderem mit Flüchtlingsströmen, Inflation und Energiekosten. Dies führe zu steigenden Kosten. Allerdings steigen die Einnahmen nicht in gleichem Maße.

Vor allem steigen die Fixkosten an. Beim Strom rechnet die Gemeinde 2023 mit 1,3 Millionen Euro (2022 waren es rund 500 000 Euro). Die Kosten fürs Heizen steigen auf rund 535 000 Euro (2022: etwa 200 000 Euro).

Einnahmen in Bisingen bleiben stabil

Bei der Gewerbesteuer rechnet die Gemeinde (wie 2021) im kommenden Jahr wieder mit 4,5 Millionen Euro. Die ergiebigste Einnahmequelle ist jedoch die Einkommenssteuer, hier werden 6,5 Millionen Euro erwartet.

Neue Stellen im Rathaus Bisingen

Neu einrichten will die Gemeinde eine 100-Prozent-Stelle, die für den Bereich Freiwillige Feuerwehr und Katastrophenschutz zuständig sein wird. Darüber hinaus sucht die Verwaltung Personal im Bereich Hausmeisterdienste, Liegenschaften und Gemeindevollzugsdienst. Außerdem werden – auch vorausschauend auf den Kita-Neubau – Erzieherstellen geschaffen. Ob im Bauamt Stellen aufgebaut werden müssen, soll eine Organisationsanalyse zeigen. Gesucht wird in jedem Fall aber ein Hoch- und Tiefbautechniker.

Aufgrund unbesetzter Stellen konnte die Gemeinde im Jahr 2021 – wenn auch unbeabsichtigt – 740 000 Euro sparen. Dennoch: Die Kosten für Personal und Versorgung steigen stetig. Gerechnet wird 2023 in diesem Bereich mit Kosten von rund 7,4 Millionen Euro (2020 waren es noch rund 6,4 Millionen Euro).

Dafür wird in Bisingen Geld investiert

Für den Kauf weiterer Grundstücke will die Gemeinde 1,28 Millionen Euro ausgeben. Weitere Beispiele: Spielplatz Fronwiesen-Raubrühl: 232 000 Euro; Ausbau Breitband Backbone-Trasse: 580 000 Euro; Abbruch Maute-Areal: 2 Millionen Euro; Wohnraum Flüchtlinge: 1,8 Millionen Euro; Sanierung Wasserhochbehälter: 303 000 Euro.

eine Außenstelle soll das Bauamt erhalten: 150 000 Euro; zwei Blitzer: 60 000 Euro; die neue Kita: 300 000 Euro – bereits im kommenden Jahr soll der Neubau mit einem Wettbewerbsverfahren und der Beauftragung starten; → Naturkindergarten: 80 000 Euro.

Weniger Schulden, keine Kredite

2023 müssen keine Kredite aufgenommen werden. Zum 1. Januar 2023 liegen die Schulden Bisingens bei rund 10,1 Millionen Euro. Zum 31. Dezember 2023 rechnet die Verwaltung mit rund 8,6 Millionen Euro. Die schlechte Nachricht: Planmäßig werden 2025 und 2026 neue Kredite erforderlich werden.