Im Zollernalbkreis hofft man weiterhin auf Lockerungen. (Symbolfoto) Foto: Zacharie Scheurer/dpa

Die Corona-Inzidenz im Zollernalbkreis bleibt auf hohem Niveau – auf einem so hohen, dass derzeit keine Lockerungen in Sicht sind. Bundesweit belegt der Landkreis beim Infektionsgeschehen zuletzt sogar einen Spitzenplatz.

Aktuelle Informationen zur Corona-Lage in unserem Newsblog

Zollernalbkreis - Die Landesregierung hatte am Donnerstag Öffnungsschritte festgelegt für Landkreise, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz anhaltend unter der Marke von 100 liegt. Gastronomen dürfen dann wieder Gäste empfangen, ebenso Hotels. Kulturveranstaltungen im Freien sind wieder möglich. In Freibädern darf man planschen. Und vieles andere mehr. Die Menschen warten auf all das sehnlichst. Im Zollernalbkreis ist man von diesen Lockerungen aktuell allerdings noch weit, ganz weit sogar, entfernt.

Lesen Sie auch: Hier könnte die Gastronomie bald wieder öffnen

Noch am Donnerstag lag der Inzidenzwert bei 247,7 – der Landkreis belegte damit nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bundesweit einen Spitzenplatz, verpasste indes knapp das Podium: Vor dem Zollernalbkreis lagen nur noch der Stadtkreis Coburg (284,9), der Landkreis Gotha (275) und der Stadtkreis Schweinfurt (260,2). In Baden-Württemberg ist der Zollernalbkreis seit einigen Tagen Spitzenreiter.

Das anhaltend kritische Infektionsgeschehen stellt das hiesige Gesundheitsamt vor eine Herausforderung. Es handele sich um eine "diffuse Lage", sagte Gesundheitsdezernentin Gabriele Wagner dieser Tage. Eine eindeutige Erklärung für die vielen, zuletzt jeden Tag aufs Neue registrierten hohen Fallzahlen gebe es nicht. Das Geschehen sei weiterhin über den ganzen Kreis verteilt. Die Mehrheit der Neuinfektionen liege im privaten Bereich; doch auch in Unternehmen gebe es Ausbrüche. Wagner wies wie auch die Tübinger Pandemiebeauftrage Lisa Federle im Gespräch mit Landrat Günther-Martin Pauli darauf hin, dass das Testen weiterhin wichtig sei. So könnten Infizierte "herausgefischt" und Infektionsketten unterbrochen werden – vor allem in den Fällen, in denen die Betroffenen symptomlos bleiben.

Landkreis liegt eine Woche hinter der Bundesentwicklung

Am Dienstag dieser Woche sagte Gesundheitsdezernentin Wagner zudem, dass der Zollernalbkreis derzeit rund eine Woche hinter der Bundesentwicklung liege, dass also die Inzidenz in den nächsten Tagen zurückgehen sollte. Nach Tagen mit hohen neuen Fallzahlen sind am Freitag nur 15 neue Infektionen gemeldet worden, die Inzidenz ging auf 217,6 zurück (siehe Info).

Deutet sich damit womöglich eine Verbesserung der Lage an? Spannend wird nun zu beobachten sein, wie es am Wochenende und zu Beginn der neuen Woche weitergeht. Beruhigt sich das Infektionsgeschehen, dann sind auch im Zollernalbkreis Lockerungen in Sicht. Aber – im Vergleich zu anderen Landkreisen – eben erst deutlich später.

Das Corona-Infektionsgeschehen hat sich am Freitag etwas beruhigt. Das Gesundheitsamt meldete lediglich 15 neue Fälle – deutlich weniger als die Tage zuvor. Allerdings ist auch ein weiterer Todesfall zu beklagen: Ein 69-jähriger Mann ist an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

Inzidenz sinkt auf 217,6

Die am Freitag als neue Infizierte gemeldeten Menschen leben nach Angaben der Behörde in Albstadt (3 Fälle), Balingen (3), Burladingen (2), Geislingen (1), Haigerloch (2), Hechingen (2), Nusplingen (1) und in Rosenfeld (1).

Der Inzidenzwert sank am Freitag auf 217,6 (Donnerstag: 247,7).

Im Zollernalb-Klinikum waren am Freitag 50 Corona-Patienten aufgenommen (fünf weniger als am Mittwoch). Allerdings hat sich die Zahl der Betroffenen mit einem schweren Covid-Verlauf in den vergangenen Tagen erhöht: 14 Menschen – fünf mehr als am Mittwoch – liegen auf der Intensivstation; elf Patienten müssen beatmet werden.

Im Kreisimpfzentrum Meßstetten, von den mobilen Impfteams sowie von den Hausärzten im Landkreis wurden bislang 57 546 Menschen gegen das Virus geimpft; 9807 davon haben bereits die zweite Impfung erhalten.