Am Eröffnungstag herrschte reges Treiben in der Calwer Innenstadt. Foto: Terkowsky

In Calw findet von Donnerstag, 28. November, bis einschließlich Sonntag, 1. Dezember, rund um den Marktplatz der Weihnachtsmarkt statt. Wie dieser im Vergleich abschneidet und ob sich ein Besuch lohnt, testet unser Redakteur ausgiebig.

Noch vor der offiziellen Eröffnung durch Bürgermeister Florian Kling um 18 Uhr ist auf dem Weihnachtsmarkt in Calw ordentlich was los. In kleinen Grüppchen stehen Menschen beisammen, wärmen sich bei einem Glühwein auf und plauschen entspannt. Andere gehen von Stand zu Stand und versuchen sich einen Überblick zu verschaffen.

 

Gar nicht so einfach. Denn insgesamt bieten auf dem Gelände mehr als 80 Händler, Gastronomen, Kunsthandwerker und Vereine ihre Waren und Dienstleistungen an. Und deren Auslagen brauchen sich im Vergleich mit anderen Weihnachtsmärkten nicht zu verstecken. Sondern ganz im Gegenteil.

Vielseitiges Angebot

Abwechslungsreich Echte Weihnachtsmarktkenner wissen: Mit der Auswahl und Verteilung der Stände steht und fällt ein Weihnachtsmarkt. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Da gibt es Märkte, die sich wie eine einzige Fressmeile anfühlen, während andere vor billigem Plastikspielzeug nur so strotzen.

Nicht so in Calw. Hier ist der Stadt, die auch Veranstalter ist, eine gesunde Mischung gelungen. Es wirkt an keiner Stelle überladen oder kitschig. Stände mit Kunsthandwerk, Gaumenfreuden, Delikatessen, Kleidung oder Stehtischen, die zum gemeinsamen Glühwein einladen, befinden sich in ausgewogenem Verhältnis zueinander.

Dazu wird die Topologie um den Marktplatz gut genutzt, so dass man auch nach mehreren Runden neue Stände entdeckt, die einem so vorher nicht ins Auge gefallen sind.

Sortiment Doch die beste Planung hilft nichts, wenn der Besucher am Ende das Gefühl hat, er bekommt an jeder Ecke das Gleiche angeboten. Doch auch diesbezüglich wird man auf dem Calwer Weihnachtsmarkt nicht enttäuscht. Neben Klassikern wie Crêpes oder der Roten findet man auch Leckereien, die es nicht an jeder Ecke zu kaufen gibt – wie beispielsweise Arancini (gefüllte Reisbällchen) oder einen Pulled-Pork-Burger vom Spanferkel.

Dazu fällt auf, dass insbesondere beim Kunsthandwerk lokalen und regionalen Künstlern viel Raum geboten wird. Seien es liebevoll selbstgetöpferte Waren oder kunstvolle Holzarbeiten.

Preise auf sehr fairem Niveau

Preis-/Leistung Ein weiterer Faktor, bei dem der Calwer Weihnachtsmarkt klar punkten kann, sind die Preise. Während bereits im vergangenen Jahr in vielen Städten Preise von vier Euro für Glühwein normal waren, werden in Calw an den Ständen – soweit gesehen – 3,50 Euro verlangt. Punsch bekommt man teils sogar schon für zwei Euro.

Auch die Preise für Speisen befinden sich auf einem sehr fairen Niveau. Und bei einem ersten Test, der allerdings aufgrund der breitgefächerten Auswahlmöglichkeiten keinesfalls als repräsentativ gewertet werden darf, war die Qualität sogar deutlich über dem Niveau, das man für gewöhnlich auf einem Weihnachtsmarkt erwartet.

Programm & Tipps Während der Marktöffnungszeiten wird zudem ein vielseitiges Rahmenprogramm angeboten. Dieses lässt sich bequem auf der Homepage der Stadt Calw unter calw.de/veranstaltungskalender finden.

Ein Tipp, den auch Calws Oberbürgermeister Florian Kling bei der offiziellen Eröffnung nochmals erwähnt, ist besonders interessant. Denn der Weihnachtsmarkt hat mit den Jahren eine derartige Bekanntheit und Strahlkraft entwickelt, dass in der Innenstadt bei Weitem nicht genügend Parkplätze zur Verfügung stehen.

Dementsprechend wird die Anreise mit dem ÖPNV dringend empfohlen.

Volle Punktzahl

Fazit Der Weihnachtsmarkt in Calw wirkt insgesamt sehr harmonisch, alles ist aufeinander abgestimmt. Die Preise, das Warenangebot, die Qualität und auch die bereitgestellte Marktinfrastruktur.

Das Konzept fügt sich nahtlos in die historische Fachwerkarchitektur ein und erzeugt eine besondere Atmosphäre, die sich auch auf die Stimmung der Menschen vor und hinter den Verkaufstresen auswirkt. Ein moderner und lebendiger Markt, der die Menschen in die Innenstadt lockt – nicht, weil sonst nichts geboten wird, sondern weil er einfach gut ist.

Von unserer Seite eine klare Besuchsempfehlung.

Wann ist geöffnet

Öffnungszeiten
Der Markt ist eröffnet und schließt am Donnerstag, 28. November, um 21 Uhr. Freitag und Samstag, 29. und 30. November ist von 11 bis 21 Uhr geöffnet und am Sonntag, 30. November, von 11 bis 18 Uhr.