Thomas Kaiser, Innenstadtberater der IHK, leitet die Führung beim Innenstadt-Check in Kehl. Foto: Stadt

Tourismus: IHK-Check in Kehl soll Aufschlüsse auch für andere Städte geben

Kehl (red/jk). Wie attraktiv ist die Kehler Innenstadt? Wirtschaftsförderin Fiona Härtel und IHK-Innenstadtberater Thomas Kaiser haben sich mit Vertretern aus der Politik, dem Einzelhandel und dem Dienstleistungsgewerbe das Stadtzentrum näher angesehen. Dieser Innenstadt-Check ist ein erster Meilenstein in dem auf zwei Jahre ausgelegten Modellprojekt der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein, heißt es in der Mitteilung.

Bevor jedoch kurz- oder langfristige Maßnahmen beschlossen werden sollen, sei die Meinung der Innenstadt-Besucher gefragt. Sie können ihre Beobachtungen über ein Online-Formular einreichen. Falschparker, Verkehrsthemen, Bepflanzungen, fehlende Beschilderungen, Außengastronomie und Hausfassaden sowie starke Vermüllung – zahlreiche Rückmeldungen mit Verbesserungsvorschlägen haben die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungs-GmbH sowie Thomas Kaiser von der IHK bereits in den vergangenen Tagen zum Innenstadt-Check erreicht. Die Beobachtungen waren nicht nur negativ. Gewürdigt wurde unter anderem, wie sich das Gastronomieangebot in der Innenstadt entwickelt hat.

IHK-Innenstadtberater Kaiser hatte die Teilnehmenden beim gemeinsamen Spaziergang durch die Fußgängerzone zu einem Perspektivwechsel aufgefordert: Wie wirkt die Stadt auf Besucher, die zum ersten Mal hierher kommen? Was bekommen sie zu sehen? Ist die Wegeführung in Richtung Innenstadt plausibel oder fehlt es hier an zusätzlicher Beschilderung oder an einer andersgearteten Wegeführung? Geleitet von diesen Fragestellungen sollten sie ihre Beobachtungen in einem Fragebogen dokumentieren, sofern möglich durch ein Handyfoto ergänzen und mögliche Vorschläge unterbreiten. "Dieser erste Schritt ist eine Bestandsaufnahme", erklärt Wirtschaftsförderin Härtel. Und um den Ist-Zustand zu ermitteln, ist auch die Meinung aller Kehler gefragt, die einen Beitrag dazu leisten möchten, die Aufenthaltsqualität ihrer Innenstadt zu steigern. Vorschläge können bis Ende Oktober auf der Homepage der Kehler Marketing unter "Aktuelles" eingebracht werden. "Jede Einschätzung und jede Bewertung bringt uns unserem Ziel näher", sagt Härtel. Die Wirtschaftsförderin hofft auf eine hohe Beteiligung gerade auch durch Jugendliche und junge Erwachsene, um die Aufwertung der Innenstadt ebenso an deren Ansprüchen ausrichten zu können.

Die gesammelten Rückmeldungen bilden die Grundlage für eine Stärken-Schwächen-Analyse und damit auch für die Maßnahmen, die letztlich vorgeschlagen werden, um die Innenstadt aufzuwerten. Ergänzt wird der Check durch Interviews, die Kaiser mit den Innenstadtakteuren führt, sowie durch eine Passantenbefragung, um auch die Eindrücke französischer Kunden zu sammeln. Die Ergebnisse der Analyse sollen zusätzlich mit den Innenstadtkaufleuten und -gastronomen diskutiert werden. Denn: Das Aktionsbündnis "Pro Innenstadt" verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der die Innenstadt losgelöst von Zuständigkeiten in den Blick nimmt.