Zunächst verbleibt das Brückenteil am Ufer – weiter geht’s voraussichtlich im Winter. Foto: Stadt Kehl

Auch zweites Teil passiert ohne Schwierigkeiten die Eisenbahnbrücke. Lückenschluss soll im Oktober oder November erfolgen

Kehl - Auch das zweite Teil der künftigen Trambrücke hat am vergangenen Sonntag ohne Schwierigkeiten die Eisenbahnbrücke passiert. Gestern um 6 Uhr wurde das Teil abgeladen.

Bereits vor 11 Uhr hatte das Brückenteil am Sonntagvormittag seinen Liegeplatz im Hafenbecken eins des Kehler Hafens verlassen, wo es am späten Samstagnachmittag eingetroffen war. Kurz vor 12 Uhr näherte es sich der Eisenbahnbrücke. Die Mitarbeiter des belgischen Transportunternehmens Sarens hatten zusätzlichen Ballast auf den Schiffsverbund aufgebracht, um ihm mehr Tiefgang zu geben. Der Abstand zwischen der Oberkante des Trambrückenteils und der Unterkante der Eisenbahnbrücke betrug bei der Passage etwa einen Meter.

In einer Mitteilung der Stadt Kehl heißt es: "Diese komfortable Durchfahrtshöhe war zum einen dem niedrigen Wasserstand des Rheins zu verdanken, zum anderen zusätzlich dem Umstand, dass sich das Brückenteil durch die Sonneneinstrahlung erwärmt und etwas gesenkt hatte." Bei der Ankunft des ersten Brückenteils Ende April hatte der Rhein deutlich mehr Wasser geführt; der Abstand zwischen der Oberkante Brückenteil und Unterkante Eisenbahnbrücke hatte damals nur 50 Zentimeter betragen.

Wendemanöver auf dem Rhein gelingt zügig

Deutlich zügiger als beim ersten Teil für die Trambrücke über den Rhein konnte das Ponton am gestrigen Montagmorgen in den rechten Winkel zum Kehler Ufer gebracht werden. Um 6.20 Uhr bewegten die beiden Schubschiffe das 1100 Tonnen schwere Brückenteil zunächst parallel zum Ufer auf die Europabrücke zu, dann begann das Verschwenken des Pontons in Richtung Rheinmitte.

Nur wenige Schaulustige verfolgten zu früher Stunde das Drehen des Brückenteils von der Europabrücke und der Besucherterrasse unterhalb des Rheindamms aus. Schwierig, so heißt es weiter in der Mitteilung, war erneut die Verbindung der Landungsbrücke vom Kehler Zollhof mit dem Ponton: Hier war Millimeterarbeit gefragt. Kaum war die Verbindung zustande gekommen, setzte sich das 1100 Tonnen schwere Brückenteil auch schon in Bewegung. Gegen 13 Uhr war es komplett auf den Kehler Zoll verbracht. Am Nachmittag sollte es – analog zum ersten Brückenteil – auf eine stabile Unterkonstruktion gesetzt werden.

Voraussichtlich Ende Oktober/Anfang November soll das jetzt angelieferte Brückenteil dann wieder auf ein Ponton geladen und in die Lücke zwischen dem Widerlager am französischen Rheinufer und dem Flusspfeiler eingeschwommen werden.