Die Stadt Kehl will klären, wie groß der entstandene Schaden für den Prestelsee durch das Schmutzwasser ist. Foto: Stadt Kehl Foto: Schwarzwälder Bote

Verunreinigung: Kunststoffpartikel im Prestelsee in Kehl

Kehl (red/jpe). Die Polizei Offenburg hat bei ihren Ermittlungen zu den Schmutzpartikeln im Prestelsee herausgefunden, dass diese aus dem Auenheimer Freibad stammen, teilt die Stadt Kehl mit. Wie sich herausstellte, waren die Schwimmbecken an die Regenabwasserleitung angeschlossen. Die Stadt habe daraufhin den Strang des Freibads zum Regenwasserkanal gekappt, um das Abwasser in den Schmutzwasserkanal umzuleiten. Darüber hinaus wird die Stadt Kehl ein Gutachten in Auftrag geben, das klären soll, wie groß der entstandene Schaden für den Prestelsee ist.

Die Fischerzunft, die den Prestelsee im Norden der Ortschaft nutzt und pflegt, hatte sich bei der Offenburger Wasserschutzpolizei wegen Kunststoffpartikeln im Wasser gemeldet. Mit Hilfe einer sogenannten Indikatorlösung hatten die Beamten im Auenheimer Freibad am vergangenen Montag herausgefunden, dass die Signalflüssigkeit, die in das Planschbecken gegeben wurde, an der Grundstücksgrenze des Freibads aus dem Regenwasserkanal austrat. Diese Erkenntnis ließ darauf schließen, dass das Abwasser aus den Becken bis in den Prestelsee geleitet wird. Die Abwasserpläne für das Bad galten zwischenzeitlich als "verloren gegangen" und stammen aus dem Jahr 1973, also vor der Eingemeindung Auenheims nach Kehl.

Die Mitarbeiter in den Bädern seien nach dem Fund der Pläne angewiesen worden, die Arbeiten in den Schwimm- und Planschbecken ruhen zu lassen, sodass kein weiteres Abwasser über den Regenwasserkanal in den See geleitet wird.

Für eine dauerhafte, bauliche Lösung soll der Hauptstrang der Regenwasserleitung mit dem dort parallel verlaufenden Schmutzwasserkanal verbunden werden, erklärt die Stadt. Von dort aus fließe das Abwasser anschließend in die Kläranlage.