Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer (Sechste von links) freute sich mit Kehls OB Toni Vetrano (rechts neben ihr) und Vertretern der Firma Koehler über die immissionsrechtliche Genehmigung. Damit darf das Unternehmen nun Papier für nachhaltige Verpackungen produzieren. Foto: Regierungspräsidium

Koehler erhält Betriebsgenehmigung für neue Anlage in Kehl. Produktion startet 2019

Kehl (red/pme) - Der Oberkircher Papierspezialist Koehler produziert in Kehl zukünftig Papier für nachhaltige Verpackungen. Das Regierungspräsidium Freiburg hat dafür jetzt die immissionsschutzrechtliche Genehmigung erteilt.

Obwohl es ein reiner Verwaltungsakt gewesen ist, war die positive Stimmung spürbar. Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer übergab dem für Technik zuständigen Vorstandsmitglied der Koehler Papier-Gruppe, Stefan Karrer, in Kehl die "immissionsschutzrechtliche Änderungsgenehmigung zur Errichtung einer neuen Papiermaschine mit Nebenanlagen". In anderen Worten: Der Papierspezialist darf eine neue Anlage errichten, deren Kernstücke eine 142 Meter lange Papiermaschine und eine 96 Meter lange Streichmaschine sind, teilt das Unternehmen mit.

In den neuen Anlagen werden, so der Plan, zukünftig neben den bisher produzierten Spezialpapieren "zunehmend papierbasierte Verpackungslösungen produziert werden". Mit denen sollen die derzeit üblichen Kunststoffverpackungen im Lebensmittelbereich ersetzt werden. An sie werden im Hinblick allerdings auf die Lebensmittelsicherheit besondere Anforderungen gestellt. So seien zum Beispiel für den "Schutz vor Feuchtigkeit oder zur Gewährleistung der Haltbarkeit spezielle Eigenschaften notwendig".

Schäfer zeigt sich überzeugt: "Mit diesen Anlagen, mit denen die Plastikverpackungen durch Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen ersetzt werden können, leistet die Firma Koehler einen wichtigen und innovativen Beitrag, um die immer stärker werdende Umweltbelastung durch Plastikmüll einzudämmen."

240 Millionen Euro Investition in Kehl

Auch Karrer ist sich der Tragweite der Aufgabe bewusst. Es gehe darum, "Papiere zu entwickeln, die die Funktionen von Kunststoff im Bereich der Verpackungen wo möglich und sinnvoll ersetzen können", sagte er über die anstehenden Herausforderungen. "Mit Fertigstellung der Papiermaschine im September 2019 werden wir in die Produktion einsteigen und unseren Beitrag leisten können, den Verbrauch von Kunststoff zu reduzieren."

In dem jetzt abgeschlossenen immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren habe Koehler nachweisen können, dass die Anlage insbesondere den Anforderungen an den Umweltschutz gerecht werde: "Die Anlage erfüllt die nationalen Anforderungen an den Stand der Technik und zugleich die europarechtlich geregelten Standards, wie sie in den besten verfügbaren Techniken für die Herstellung von Papier, Pappe und Karton geregelt sind".

Die Bauarbeiten für die Anlage laufen bereits. Das Vorhaben hat nach Auskunft von Koehler "ein Investitionsvolumen von 240 Millionen Euro". Insgesamt sollen bis 2020 am Standort in Kehl mehr als 300 Millionen Euro investiert und weitere 100 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, teilt das 1807 gegründete Unternehmen mit.

Info: Offenlegung

Die immissionsschutzrechtliche Änderungsgenehmigung, ihre Begründung und die Antragsunterlagen werden beim Bürgermeisteramt Kehl und im RP zur Einsichtnahme ausgelegt, teilt die Behörde mit. Zudem lasse sich die Entscheidung auf der Internet-Seite des Regierungspräsidiums einsehen.

Weitere Informationen: www.rp-freiburg.de