Entwicklung: Die Nachfrage nach Wohnraum ist groß / 360 Flächen identifiziert

Kehl (red/pme). Weil die Nachfrage nach Wohnraum groß ist, der Flächenverbrauch aber begrenzt werden soll, startet die Stadt Kehl eine Initiative zur Entwicklung nach innen: "In der Kernstadt und den Ortschaften wurden insgesamt 360 ungenutzte oder kaum genutzte Flächen in Privateigentum identifiziert, die für eine Bebauung geeignet wären", teilt die Verwaltung mit. Die Besitzer würden nun eingeladen, ihr Grundstück mithilfe einer Baulückenbörse zum Verkauf anzubieten.

Zusammen seien es 25 Hektar – das entspricht der Größe von 35 Fußballfeldern – sogenannter Potenzialfläche, die das Rathaus in der Kernstadt und den Stadtteilen ausgemacht habe: "Die jeweiligen Besitzer werden in den kommenden Tagen angeschrieben und gebeten, einen Fragebogen auszufüllen." Das soll einen Überblick verschaffen, "welche Eigentümer sich vorstellen könnten, ihr Grundstück selber zu bebauen oder zu verkaufen", berichtet Flächenmanagerin Sarah Koschnicke. An einem Verkauf interessierte Grundstücksbesitzer hätten so beispielsweise die Möglichkeit, anzugeben, dass sie sich erst einmal "zu baulichen Möglichkeiten, zum Prozedere eines Grundstücksverkaufs, zu Steuerangelegenheiten, zum Erbrecht oder zu Förderprogrammen beraten lassen würden".

Die von der Stadt iniitierte Baulückenbörse werde nach Auswertung der Fragebögen eingerichtet und über die Internetseite der Stadt abrufbar sein. "Die zum Verkauf stehenden Grundstücke werden in einen Stadtplan eingezeichnet und mit einigen Daten zur genauen Lage, Größe und Erschließung versehen, so dass sich Kaufinteressenten über die Angebote informieren können." Die Besitzer der Grundstücke blieben erst einmal anonym. Der Kontakt zwischen ihnen und einem potenziellen Käufer werde durch die Stadtverwaltung hergestellt. "Je mehr Grundstücke wir über die Baulückenbörse in eine Bebauung überführen können, desto sparsamer können wir mit Flächen in bislang nicht erschlossenen Bereichen umgehen", so Sarah Koschnicke über das Ziel des Projekts. Gleichzeitig würde die Infrastruktur im innerstädtischen Bereich durch eine zusätzliche Bebauung besser ausgelastet, und die Ortskerne würden belebt.