Fotograf Nils Langenbacher zeigt im Kehler Rathaus seine Porträtaufnahmen von Flüchtlingen aus Gambia. Foto: Stadt Kehl

Fotos im Kehler Rathaus

Kehl (red/vk). Gesichter erzählen Geschichten – das ist die Botschaft einer Ausstellung der Fotografen Nils Langenbacher aus Rheinau-Freistett und Sandrigo Zoilo aus Memprechtshofen, die in den kommenden zwei Wochen im Rathaus I In Kehl zu sehen ist. Bei den Fotos handelt es sich um zehn großformatige Porträts von jungen Flüchtlingen aus Gambia, die nach ihrer Ankunft in Deutschland im April in einer Erstunterbringung in Freistett untergebracht wurden.

Langenbacher, der zufällig an der Containersiedlung vorbeikam, schloss sich spontan dem Fußballspiel der rund 40 jungen Männern an. "Seitdem habe ich fast jeden Tag mit ihnen verbracht", erzählt der 27-Jährige. Mit seinem Freund Sandrigo habe er dann zahlreiche Bilder geschossen, die die Ankunft und das Leben der Gambier in Rheinau dokumentieren. "Selbst wenn uns die Jungs nicht alles, was sie durchmachen mussten, erzählen, ihre Gesichter spiegeln die Erlebnisse wieder", so Langenbacher. Denn neben tiefen Narben seien es vor allem die Augen in den porträtierten Gesichtern, die von dem vor und während der Flucht erfahrenen Leid erzählten.

"Die Ausstellung ist sehr persönlich. Dabei geht es um die Freundschaft zwischen diesen jungen Männern und genau das macht die Bilder so schön", sagt die Integrationsbeauftragte der Stadt Kehl, Raya Gustafson, auf deren Anregung hin die Bilder im Eingangsbereich, im Treppenaufgang sowie in der zweiten Etage des Rathauses I aufgehängt wurden. Dort sollen sie nach Angaben der Kehler Stadtverwaltung in den kommenden beiden Wochen während der Öffnungszeiten zu sehen sein. Im Anschluss werden sie dann – nach der positiven Resonanz bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Freistett – erneut in der dortigen Stadthalle ausgestellt.