Roland Klamert war zuletzt 21 Jahre lang für die Jugendhilfeeinrichtung Mutpol tätig. Foto: Kötting

Neuzugang: Neuer kaufmännischer Leiter für das Kloster Kirchberg / Roland Klamert erfüllt sich Wunsch

Im Berneuchener Haus Kloster Kirchberg gibt es einen weiteren personellen Neuzugang: Im August hatte der neue Geistliche Leiter, Frank Lilie, seinen Dienst angetreten. Nun hat Roland Klamert seinen ersten Arbeitstag als kaufmännischer Leiter gehabt.

Sulz-Renfrizhausen. In den nächsten sechs Monaten wird er sich die vielfältigen Aufgaben auf dem Kirchberg mit seinem Vorgänger Lothar Hölzle teilen. Beide arbeiten in Teilzeit, schrittweise baut Lothar Hölzle, bevor er in Rente geht, seine Arbeitstage ab und Roland Klamert übernimmt sukzessive immer mehr Aufgaben.

Den Kirchberg kennt Roland Klamert, Jahrgang 1965, verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder, bereits seit vielen Jahren. Er war mit dem Kirchengemeinderat hier und mit seinem bisherigen Arbeitgeber, der Jugendhilfeeinrichtung Mutpol in Tuttlingen, für die Roland Klamert 21 Jahre, zuletzt als kaufmännischer Vorstand sowie als stellvertretender Gesamtleiter, arbeitete.

Über das gemeinsame Engagement für die Gemeinwohlökonomie – Kirchberg und Mutpol haben sich in einer Peergroup auf die Bilanzierung nach den Prinzipien der GWÖ vorbereitet – kamen Lothar Hölzle und Roland Klamert ins Gespräch. "Als ich erfahren habe, dass Herr Hölzle in den Ruhestand geht", erzählt Klamert, "war das für mich der Auslöser, mich zu bewerben".

Die neue Stelle ist für den gelernten Groß- und Außenhandelskaufmann und studierten BWLer auch die Erfüllung eines langgehegten Ziels. "Es war schon immer ein Berufswunsch von mir, in einem christlichen Tagungshaus zu arbeiten. Ich besuche seit jeher Einkehrwochenenden, Exerzitien oder Stille Tage. Diese Themen, die auf dem Kirchberg eine große Rolle spielen, sind mir also nicht fremd, sie sind mir sehr wichtig. Die eigenen Interessen mit dem Beruflichen verbinden zu können, das ist etwas ganz Besonderes." Und deshalb steht für ihn fest: "Das hier ist mehr als eine Arbeitsstelle für mich."

"Großartig" findet der passionierte Langstreckenläufer die Möglichkeit, an den Tagzeitengebeten im Berneuchener Haus teilnehmen zu können. "Sie geben dem Leben und Arbeiten hier einen geistlichen Rhythmus. Obwohl ich kein Frühaufsteher bin, stehe ich gerne um sechs auf, damit ich rechtzeitig zum Morgengebet da bin. Und das Mittagsgebet ist genau die richtige Zäsur nach der vormittäglichen Arbeit. Ich kann die Tagzeitengebete nur jedem empfehlen."

Quo vadis, Kirche?

Roland Klamert, selbst evangelisch und (nicht nur) im kirchlichen Bereich sehr engagiert – er war Kirchengemeinderatsvorsitzender, Mitglied der Bezirkssynode, Vorsitzender der Kreisdiakonie Tuttlingen oder auch Gemeinderat und Schöffe – bewegt die Frage, wie es mit der Kirche weitergehen kann. "Auf der einen Seite", sagt er, "suchen die Menschen nach Orientierung und sind offen für Angebote. Auf der anderen Seite werden die Kirchen immer leerer."

Allein auf den kaufmännischen Bereich festlegen lassen möchte sich Roland Klamert nicht. "Nur die Kasse jeden Abend zu zählen, dafür bin ich nicht da. Ich sehe das Berneuchener Haus schon als gemeinsames Werk aller, die hier beteiligt sind."

Mitgebracht hat Klamert, der in Tuningen lebt, eine rote Couch, die im Büro steht. "Die Couch begleitet mich schon relativ lang in meinem Berufsleben, sie sorgt für eine gute und entspannte Atmosphäre."