Saskia Esken (rechts) diskutierte mit Berufsschülerinnen und -schülern der Kaufmännischen Schule Nagold. Schulleiterin Anja Breitling (links) hatte die SPD-Vorsitzende begrüßt, Alicia Link übernahm die Moderation. Foto: David Hanke

Die Parteivorsitzende der SPD, Saskia Esken, bot den Auszubildenden an der Kaufmännischen Schule Nagold die Möglichkeit, ihre Meinungen, aber auch Bedenken zu vielen aktuellen Themen auszudrücken. Es entstand eine kontroverse Diskussion.

Die Bundestagsabgeordnete und Parteivorsitzende der SPD, Saskia Esken, besuchte die Kaufmännische Schule in Nagold, um sich mit Schülerinnen und Schülern der Kaufmännischen Berufsschule über aktuelle politische Herausforderungen auszutauschen.

 

Das Gespräch eröffnete Schulleiterin Anja Breitling, die die Schüler anhielt, möglichst viele ihrer Fragen zu stellen, die sie bereits im Unterricht vorbereitet hatten. Die Moderation übernahm Alicia Link aus dem dritten Ausbildungsjahr der Kaufleute im E- Commerce.

Die Schülerinnen und Schüler interessierten sich im besonderen Maße für aktuelle wirtschaftliche Fragen. Neben den Fragen zur kriselnden deutschen Automobilbranche und den aktuellen Herausforderungen der Automobilkonzerne, die Esken ausführlich und aus unterschiedlichen Perspektiven beantwortete, hakten die Auszubildenden vor allem bei den Konsequenzen für die einzelnen Menschen in Deutschland nach und forderten Lösungsangebote für die Probleme derjenigen ein, die durch die Krisen besonders belastet sind. Mit persönlichen Schilderungen aus den Reihen der Schüler verdeutlichten sie die Bedeutung und Aktualität dieser Themen.

Esken hebt Stellenwert arbeitender Frauen hervor

Esken betonte, wie wichtig die Finanzierung sozialer Sicherungsmaßnahmen sowie eine gute Infrastruktur der Schulen, Kindertagesstätten und Kindergärten für arbeitende Menschen seien. Einen besonderen Stellenwert räumte Saskia Esken der Arbeit der Frauen ein und ermutigte die jungen Frauen im Publikum, nicht auf das Arbeiten zu verzichten, um einerseits auch in Zukunft selbstständig zu sein, andererseits, da sie eine wichtige Stütze der Wirtschaft seien.

Viele Fragen zu Flucht und Migration

Auch zum Thema Flucht und Migration nach Deutschland stellten die Schüler zahlreiche Fragen. Dazu erklärte die Bundestagsabgeordnete, dass die Wahrung des Asylrechts eine wichtige Bedeutung für Deutschland habe und Migration auch einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung der Rentenproblematik sowie des Arbeitskräftemangels in Deutschland leisten könne.

Über die politischen Themen hinaus interessierten sich die Schüler auch für den persönlichen Werdegang der Parteivorsitzenden und Abgeordneten und waren besonders daran interessiert, was sie dazu bewogen hat, sich politisch zu engagieren. Esken erklärte, dass ihr Engagement vor Ort im Elternbeirat der Schule sowie bei typischen Themen der Kommunalpolitik begann und motivierte die Schülerinnen und Schüler dazu, selbst aktiv zu werden. Sie versicherte, dass es für jede Person das passende Thema gebe und es sich lohne, politisch aktiv zu werden.

Ausführlich beantwortete die Politikerin die Frage, warum viele Parteien eine Zusammenarbeit mit Rechtspopulisten, trotz der starken Ergebnisse bei vielen Wahlen, kategorisch ausschlössen. Sie betonte, dass es zwar das Wesen der demokratischen Kultur sei, Kompromisse zu schließen und über die eigenen politischen Vorstellungen hinaus flexibel zu sein, und verwies dabei auf die zahlreichen Kompromisse der jüngst beendeten Ampelkoalition, machte jedoch auch anhand einiger Beispiele anschaulich klar, warum Sozialdemokraten eine Zusammenarbeit mit der AfD ablehnten.