Schulräume und Gruppenräume in den Kindertageseinrichtungen, hier die neue Kita in der Albert-Mager-Straße, will die Gemeinde Zimmern mit Luftreinigungsgeräten ausstatten, sofern die Beschaffung vom Land mit 50 Prozent gefördert wird. Foto: Weisser

Anschaffung: Gemeinderat stimmt zu

Zimmern o. R. (kw). Die Gemeinde Zimmern will nun doch mobile Raumluftfilter für die Schulen und Kindertagesstätten beschaffen – sofern man die 50-prozentige Landesförderung erhält.

In einer kurzfristig anberaumten Sondersitzung beauftragte der Gemeinderat bei einer Gegenstimme die Verwaltung, die Fördermittel zu beantragen und die Luftreiniger zu bestellen, sobald das Land die Mittelreservierung zugesagt hat.

Betragsmäßig wird die außerplanmäßige Ausgabe (der hälftige Eigenanteil) auf 80 000 Euro begrenzt. Die Schulleitungen in Zimmern und Stetten sowie die Kita-Leitungen hätten sich für die Anschaffung von Luftreinigern ausgesprochen, hieß es. Ebenso liege ein Antrag von Eltern der Stettener Grundschüler vor. Gefördert werden nach den aktuellen Landesrichtlinien Geräte für Räume in Kitas und Schulen (Klasse eins bis sechs). Für die Ausstattung der Gruppenräume und Klassenzimmer benötigt man in Zimmern insgesamt 47 Luftreinigungsgeräte. Die Räumlichkeiten fallen allesamt in die Kategorie "Räume mit nicht eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit". Diese bleiben im ersten Meldezeitraum unberücksichtigt. Klassenzimmer und Gruppenräume, die nur eingeschränkt zu belüften sind, werden bei der Förderung bevorzugt.

Insgesamt stelle das Land zehn Millionen Euro für Kitas und 60 Millionen Euro für Schulen zur Verfügung, berichtete Bürgermeisterin Carmen Merz. Diese Aufteilung sorgte im Gremium für große Verwunderung. Sie könne dies auch nicht nachvollziehen, meinte die Rathauschefin. Sie wies weiter darauf hin, dass die bisher eingegangenen Anträge für Kita-Räume bereits den Förderbetrag von zehn Millionen Euro überschritten hätten.

Man hoffe, so Merz, auf die angekündigten Bundesmittel. Die Landesförderung sei pro mobiles Gerät bei 2500 Euro gedeckelt. In einer beschränkten Ausschreibung ohne Teilnahmewettbewerb hat die Gemeinde zwischenzeitlich mehrere Unternehmen zur Abgabe eines Angebots aufgefordert. Nach Auskunft der Verwaltung bewegen sich die abgegebenen Angebote zwischen 121 692 Euro und 251 937 Euro. Sie seien schwer vergleichbar, räumte die Bürgermeisterin allerdings ein. Die Angebote müssten daher weiter detailliert werden.

Anfang des Jahres hatte das Gremium die von der Grundschule Stetten beantragte Beschaffung noch abgelehnt. Die Informationen waren den Ratsmitgliedern noch zu dürftig. Man wollte die weitere Entwicklung abwarten und sich später mit der Thematik noch einmal befassen.

In Abstimmung mit den Schulleitungen waren zunächst 29 CO2-Ampeln beschafft worden. Mittlerweile, so der Tenor in der Ratsrunde, sei die Situation eine andere. Es gebe einmal neue Förderrichtlinien, zudem seien die technischen Voraussetzungen erstellt und vom Kultusministerium veröffentlicht worden. Nach mehreren Studien seien Luftfilter durchaus wirksam.

Allerdings: Das Lüften alleine reicht nicht aus. Gemeinderätin Monika Mink votierte gegen das geplante Vorgehen. Sie berief sich auf internationale Studien bei Impfungen für Kinder. Lüfter seien überflüssig, wenn Kinder unter zwölf Jahren geimpft würden.