Zahlreiche Fragen und Anregungen sind im Gemeinderat zur Sprache gekommen. Mit solch einer Verordnung sollte sich die Situation in den nächsten fünf Jahren deutlich entspannt.
Vor der Beschlussfassung einer Katzenschutzverordnung für Vöhringen und Wittershausen meldeten sich die Gemeinderäte zu Wort und erkundigten sich nach weiteren Details.
Befürworterin Angelika Stierle (FWV) fragte nach, ob es irgendwann keine Hauskatzen mehr gebe. „Ausrotten können wir die Katzen durch die Verordnung nicht“, versicherte die Tierschutzexpertin Anne von Stromberg. „Der TSV erhält Hinweise und erwischt immer nur zehn Prozent. Doch wir müssen der Überpopulation jetzt einen Riegel vorschieben, damit sich die Situation in den nächsten fünf Jahren entspannt.“
Bis zu 10 000 Euro Kosten
Einschreiten werde man immer nur in Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt. Kontrollen der Ordnungsbehörde sind laut Sitzungsvorlage nicht vorgesehen. Anne von Stromberg betonte, es gehe nicht um Gängelung und Kontrolle, sondern um den rechtlichen Rahmen für die Bekämpfung der Hot-Spots.
In einem Fall habe man 53 Tiere von einem einzigen Hof geholt. Deren Kastration verursachte Kosten von 10 000 Euro. Nur ein Fünftel konnte über einen Spendenaufruf gedeckt werden.
Kommune darf handeln
Norbert Burkhardt (CDU) waren die Regelungen zu schwammig für die Durchsetzung von Maßnahmen bei den Katzenhaltern. Er fragte, ob ein „belastbarer Verwaltungsakt“ möglich wäre.
Da Bußgelder nur für abgeschlossene Tatsachen verhängt werden dürften, würde man sich bei einer Verschärfung eher im Bereich von Vollstreckung und Zwangsgeld bewegen, erklärte Bürgermeister Stefan Hammer. Er frage sich, warum es keinen generellen Erlass vom Regierungspräsidium gebe und jede Kommune separat Beschluss fassen müsse.
Tierschutzverein hilft
Andreas Scheu (CDU) fand, man könne dem Ordnungsamt keine Zusatzaufgabe und Personalaufstockung aufbürden und dürfe nicht zu stark in das persönliche häusliche Umfeld der Bürger eingreifen.
Nicht jeder könne sich die Kastration und Sterilisation mehrerer Kater und Katzen leisten. Daher sei über eine finanzielle Unterstützung im Einzelfall nachzudenken. „Wenn es aus dem Ruder läuft, greift der Tierschutzverein den Betroffenen immer schon unter die Arme“, erklärte von Stromberg.
Kornelia Ullmann (FBV) schlug zur Unterstützung einen Spendenaufruf vor. Angelika Stierle plädierte neben der mehrseitigen Originalfassung für die Veröffentlichung einer „kurzen, knackigen“ Übersicht der Verordnung, um möglichst viele Katzenbesitzer zu erreichen.