Auf Kater Max wurde mit einem Luftgewehr geschossen. Foto: Sonja Mathay

Nach dem grausamen Akt von Tierquälerei in Waldmössingen ist nun ein weiterer Fall bekannt geworden: Kater Max wurde 2020 angeschossen. Steckt dahinter derselbe Täter? Die Polizei glaubt nicht an einen Zusammenhang. Tierbesitzer haben dennoch Angst um ihre Lieblinge.

Schramberg-Waldmössingen - Es ist ein Julitag, an dem Kater Max früher als sonst nach Hause kommt. Er hinkt und jammert laut. Zu diesem Zeitpunkt ist der Kleine knapp ein Jahr alt. Besitzerin Sonja Mathay erinnert sich: Sie habe nicht sofort gesehen, was los ist, sei mit dem Kater aber dennoch zum Tierarzt.

Auch der Veterinär findet die Ursache damals nicht direkt und vermutet ein gezerrtes Bein. Als es dem Kater tags darauf aber immer schlechter geht, wird eine Röntgenaufnahme gemacht. Und plötzlich ist die Situation eine ganz andere: Der Arzt findet das Projektil eines Luftgewehrs. Durch das Fell war die Eintrittswunde zuvor verdeckt und kaum zu sehen. Max wurde demnach angeschossen und muss operiert werden.

Max überlebt, ist aber nicht mehr der Alte

Das Projektil steckt sehr ungünstig im Körper des Katers. Deshalb ist anfangs nicht klar, ob Max die Verletzung überstehen wird. Heute, zehn Monate später, lebt der Vierbeiner noch und es geht ihm trotz eines im Körper zurückgebliebenen Projektilstücks gut. Allerdings habe er seine Leichtigkeit verloren, berichtet Sonja Mathay. Er gehe nicht mehr weit vom Haus weg und lasse sich nicht mehr von den Nachbarskindern streicheln.

Der aktuelle Fall der geköpften Katze Amy hat bei Mathay wieder einiges wachgerufen. Sie habe Angst um Max und ihren anderen Kater, erzählt sie. Die Besitzerin findet die Tierquälerei einfach unfassbar. "Mir kommen fast die Tränen, dass es solch herzlose Menschen gibt", so Mathay. Die Waldmössingerin könnte sich eine Verbindung zwischen den beiden Ereignissen vorstellen. So viele Zufälle gebe es schließlich nicht, meint sie. 

Polizei stellt keinen Zusammenhang her

Zu einer anderen Bewertung kommt die Polizei. Pressesprecher Dietmar Popp erklärt, es könne kein direkter Zusammenhang hergestellt werden. Die Täter seien hier ganz unterschiedlich vorgegangen, erklärt er. Die brutale Verstümmelung von Katze Amy deute auf einen Täter hin, der ohne Anlass vorgehe und einfach Freude an der Gewalt finde. Anders sehe es da beim Schuss auf Kater Max aus: Dort sei es vorstellbar, dass ein Gartenbesitzer, der sich über den Kater geärgert habe, zur Waffe gegriffen habe. Zum Fall von Katze Amy passen laut Popp eher andere Vorkommnisse: So wurden in Waldmössingen - ebenfalls im Juli 2020 - mehrere Katzen mit Öl beschmiert

Könnte hinter dem tragischen Tod von Amy aber nicht doch ein Unglück oder ein anderes Tier stecken? Die Abtrennung von Kopf und Schwanz sei mit einem Unfall oder einem anderen Tier nicht zu vereinbaren, betont Popp. Hinter den Verletzungen stecke ein menschlicher Täter.