Mehr Platz für zwei weitere Gruppen

Der Erweiterung des katholischen Kindergartens St. Franziskus hat der Dornstetter Gemeinderat am Dienstagabend einhellig zugestimmt. Das Raumprogramm soll mit der katholischen Gemeinde noch abgestimmt werden.

Dornstetten. Gebaut werden könne eventuell 2022, sagte Hauptamtsleiter Oliver Zwecker auf Nachfrage von Bürgermeister-Stellvertreterin Ilona Costantino. Die Kosten ohne Außenanlagen und Durchbruch zum bestehenden Gebäude könnten bei rund 1,6 Millionen Euro liegen. Dabei würden aktuelle Preissteigerungen um etwa 20 Prozent seit ersten Schätzungen von 2019 berücksichtigt. Die Kostenfrage sei noch im Rahmen der Abstimmungen mit der katholischen Kirchengemeinde zu klären, so der Hauptamtsleiter.

Grundsätzlich gehe es jetzt darum, erläuterte Zwecker im Detail, mehr Plätze mit verlängerten Öffnungszeiten, sogenannte VÖ-Gruppen, zu schaffen. So habe die katholische Kirchengemeinde einen Vorentwurf mit Raumprogramm und Kostenschätzung erstellen lassen. Dieser könne als Ausgangsbasis für die Zusammenstellung des Raumprogramms dienen. Die Kindergartenbedarfsplanung sehe für die Erweiterung eine zusätzliche VÖ-Gruppe und eine VÖ-Krippengruppe, also zwei weitere Gruppen, vor. Der Kindergarten werde also auf vier Gruppen erweitert.

Allerdings gebe es noch Abstimmungsbedarf, betonte Zwecker. Der Vorschlag der katholischen Kirchengemeinde sehe eine dreistöckige Erweiterung in ökologischer Bauweise vor. Neben Gruppenräumen sowie Funktions- und Sanitärräumen seien weitere Flächen vorgesehen, nämlich ein Bewegungs-, Besprechungs- und Personalraum, die im Bestandsgebäude nicht vorhanden seien. Diese Räume würden zwar bislang nur vom Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) empfohlen, seien jedoch inzwischen Standard für eine gute Kindergartenarbeit. Einige Räume und Flächen gingen jedoch über die Empfehlungen hinaus, und das sei noch zu klären, so Zwecker.

Zum Thema Durchbruch zum bestehenden Gebäude machte der zuständige Planer bei der Erläuterung der Entwürfe deutlich, dass es einfacher sei, Förderungen für Erweiterungen als für Neubauten zu erlangen. Zwecker betonte zudem, dass es keinen "Neubau durch die Hintertür" geben werde. Ratsmitglied Karlheinz Raisch (FW/CDU) hatte dies zuvor sinngemäß angesprochen: "Ich hätte den Anbau lieber näher am Bestandsgebäude; ich sehe den Anbau, den Neubau mit dem Verbindungsgang, alles groß, sehr hell."

Joachim Lehmann (FW/CDU) sagte, er könne mit der Planung mitgehen, das Preis-Leistungs-Verhältnis passe auch im Vergleich zum Neubau in Hallwangen. Für die ökologische Bauweise sprach sich zudem Christa Dengler (SPD) aus.

Dekan Anton Bock von der katholischen Kirchengemeinde Freudenstadt freute sich, dass die Erweiterung des St.-Franziskus-Kindergartens nun auf der Tagesordnung stehe. "Jetzt sagen wir als Kirche Ja." Er wisse nicht, ob sich die Kirche künftig etwas aus solchen Projekten zurückziehen werde.

Für Aach werden derzeit Möglichkeiten geprüft

In den Kindergartenbedarfsplanungen 2019 und 2020 war der zusätzliche Bedarf an Plätzen in allen drei Stadtteilen beschrieben worden. Mit dem Neubau des Kindergartens Hallwangen werde, so Zwecker, dort der Bedarf gedeckt. Für den Kindergarten Aach würden aktuell Entwicklungsmöglichkeiten geprüft. Für den Stadtteil Dornstetten habe der Rat im vergangenen Jahr entschieden, Erweiterungen an den beiden Kindergärten St. Franziskus und Brunnenberg einem Neubau vorzuziehen.

Die Erweiterung für St. Franziskus sei dann mit der Vorstellung der Idee eines Waldkindergartens (wir berichteten) zunächst zurückgestellt worden. Allerdings habe der Gemeinderat dann bei den Beratungen zum Waldkindergarten deutlich gemacht, dass die Planung für die Erweiterung mindestens eines vorhandenen Kindergartens weitergeführt werden müsse. Die Erweiterung des Kindergartens Brunnenberg sei zugunsten des Waldkindergartens zurückgestellt worden, aber für den Kindergarten St. Franziskus habe der Rat entschieden, die Erweiterung voranzutreiben.