Mit einer kleinen Orchidee verabschiedet Präses Andreas Treuer (hinten Mitte) die Frauen des Vorstandteams (von links): Beisitzerin Miriam Rütschle, Vorstandsprecherin Jutta Schlimpert, Schriftführerin Johanna Pes und Kassiererin Solveig Hettich. Foto: Kommert

Sie waren die älteste Gruppe im Schwarzwald-Baar-Kreis – im Dezember 2019 feierte die Katholische Frauengemeinschaft Schönwald mit einem Festakt ihr 125-jähriges Bestehen. Nun wurde sie aufgelöst.

Zum 31. Mai erlischt sie als kfd-Mitglied. Bereits bei der Mitgliederversammlung im Juni 2022 hatte das Vorstandsgremium erklärt, dass es nicht wieder zur Wahl stehe und intensiv um Nachfolgerinnen geworben, teilte die Vorsitzende Jutta Schlimpert jetzt in der Versammlung mit.

Den Jahresbericht für die letzten neun Monate trug Schriftführerin Johanna Pes vor. Solveig Hettich zeigte im Kassenbericht auf, dass man bei den Ausgaben bereits das „Aus“ berücksichtigt hatte.

Frauen spenden größere Summen

So erhielten nicht nur die Vereinigung „Frauen in Not“ und die „Kinderhilfe Betlehem“ diesmal deutlich höhere Zuwendungen, auch die Tafel und das DRK Sozialkaufhaus Triberg wurden bedacht – die gesamte Spendensumme erhöhte sich auf mehr als 3000 Euro.

Dazu erklärten die Frauen, man habe erfahren, dass viele Frauen kündigen, wenn sie ins Pflegeheim müssen, weil sie die Beiträge nicht mehr aufbringen könnten. Daher habe man beschlossen, Mitgliedern ab 80 Jahren die Beiträge zu erlassen. Die Frauengemeinschaft Schönwald habe 82 Mitglieder, rund die Hälfte sei jenseits der 80. „Der Beitrag für den Bundesverband muss trotzdem bezahlt werden – wir nehmen weniger an Beiträgen ein, als wir abführen“, betonte Schlimpert.

Pfarrer Treuer sieht Dilemma für die ganze Kirche

Pfarrer Andreas Treuer als Präses sah das Dilemma für die Frauen – die Bürokratie mache ihnen das Leben schwer, zugleich werde es immer schwieriger, Ämter zu besetzen. Es komme niemand nach, daran kranke die ganze Kirche.

Dann übernahm Simone Vinnay-Wolf, Referentin für Frauenpastoral der Erzdiözese für die Region Schwarzwald-Baar: Nachfolgerinnen für die Vorstandsämter gab es erneut keine. Sie erläuterte sie Möglichkeit, die Frauengemeinschaft befristet ohne gewählten Vorstand weiterzuführen. Auch hier gab es keine Resonanz. Die Dekanatsvorsitzende Claudia Johannsen erklärte, dass es auch eine kfd-Mitgliedschaft ohne einen Ortsverein gebe. Die anwesenden Mitglieder beschlossen die Auflösung einstimmig. Es wird nun ein Protokoll erstellt, zum 31. Mai kann die endgültige Auflösung erfolgen.

Fest und Dankgottesdienst am 10. Mai

Mit einem kleinen Fest mit Dankgottesdienst will man am 10. Mai der vielen Jahre gedenken.