Die Bagger rollten an – im Auftrag des Hochwasserschutzes. Foto: Marc Eich

Wenn aktuell ein großes Hochwasser kommt, könnte die Doppelstadt in Bedrängnis kommen. Fieberhaft wird daran gearbeitet, das zu verhindern.

In den frühen 70er Jahren wurden nordwestlich der Berliner Straße in Villingen drei hintereinanderliegende Hochwasserrückhaltebecken gebaut. Diese Becken sollen den Hochwasserschutz des Stadtgebietes unterhalb der Becken bis hin zur Brigach erhöhen.

Sicherheitsprüfung erfolgt

Für Stauanlagen, zu denen auch Hochwasserrückhaltebecken gehören, muss in regelmäßigen Abständen eine gesetzlich vorgeschriebene vertiefte Sicherheitsüberprüfung durchgeführt werden. Eine solche Überprüfung wurde durch die Stadt Villingen-Schwenningen durchgeführt und dabei festgestellt, dass an allen drei Bauwerken erhebliche Mängel vorliegen.

Um die gesetzlich geforderte Sicherheit der Anlagen gewährleisten zu können, wurde als erste Maßnahme im Jahr 2019 das unterste Becken (Jugendherbergsweiher) umfangreich saniert. Ab dem 12. Juni sollen nun in einem zweiten Bauabschnitt auch das mittlere sowie das oberste Becken erneuert werden. In einem ersten Schritt wird der komplette Damm des mittleren Beckens abgetragen.

Das abgetragene Erdmaterial wird mittels eines Kalk-Zementgemisches soweit aufgearbeitet und verbessert, dass der neu zu erstellende Damm mit dem vorhandenen Material erstellt werden kann. Dieses „Verbessern“ hat den Vorteil, dass nur ein sehr geringer Teil des anfallenden Materiales entsorgt werden muss.

In einem weiteren Schritt wird das bestehende Auslassbauwerk aus Beton umfangreich saniert, im westlichen Bereich des Dammes eine weitere Überfallschwelle erstellt und auf dem Dammbauwerk ein neuer Pflege- und Unterhaltungsweg angelegt.

Erst Anfang 2024 fertig

Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme ist für Anfang 2024 vorgesehen. Aufgrund der Baumaßnahme wurde das mittlere Becken am 7. Juni bereits außer Betrieb genommen. Da für den Hochwasserschutz aktuell nur das im Jahre 2019 sanierte untere Becken zur Verfügung steht, ist dieser Hochwasserschutz bis zur Beendigung der Baumaßnahme nur vermindert gewährleistet.

Die Maßnahme ist mit dem Landratsamtes Schwarzwald-Baar-Kreis eng abgestimmt und genehmigt. „Wir bemühen uns, die Einschränkungen für Spaziergänger und Wanderer möglichst gering zu halten“, versichert die Stadt Villingen-Schwenningen.