Kartoffelfest – liebevoll und unterhaltsam zugleich ausgerichtet vom evangelischen Pfarramt und Pfarrer Robert Mađarić Beer (Mitte mit Strohhut). Foto: Zoller

Das erste Kartoffelfest für Jung und Alt in Bad Herrenalb ging unter dem Motto „Gemeinsam ernten, erleben und genießen“ über die Bühne. Auch gab es Prämierungen.

Zum ersten Mal fand in Bad Herrenalb das Kartoffelfest statt. Initiiert von den örtlichen Kirchengemeinden aus Bad Herrenalb und Loffenau, sollte nach Angaben von Pfarrer Robert Mađarić Beer der „Gedanke der Ökumene sowie der Wunsch, Naturerfahrung, Gemeinschaft und Dankbarkeit erlebbar zu machen“, umgesetzt werden.

 

Und so zog am Samstag trotz stürmischem Herbstwetter mit Wind und Regen Pfarrer Robert Mađarić Beer gemeinsam mit den Kindern zum Kurpark, um die dort gesetzten Kartoffeln zu ernten und diese anschließend beim Kartoffelfest im Gemeindehaus zu präsentieren.

Wunderbare Welt

Dankbarkeit „Die Idee der Kartoffelaktion ist, Kinder und Erwachsene wieder mehr in Kontakt mit der Natur zu bringen und den Wert der Arbeit in der Landwirtschaft zu erfahren“, erklärt Pfarrer Robert Mađarić Beer. „Wenn man eine selbst angebaute Kartoffel in den Händen hält, spürt man Freude und Dankbarkeit – für die Menschen, die hart arbeiten, dass wir genug zu essen haben, und für die wunderbare Welt, die uns mit Regen, Sonne und fruchtbarem Boden beschenkt. Für uns Christen führt diese Dankbarkeit auch zu Gott, dem ‚himmlischen Gärtner‘.“

Unterstützung Die Aktion, die bereits im Mai mit dem Pflanzen von Kartoffeln im Kurpark startete, wurde tatkräftig unterstützt von der Stadtgärtnerei. Über die Sommermonate beteiligten sich Kindergärten, Schulen und Jugendgruppen aus Bad Herrenalb, Loffenau und Rotensol an Pflanzaktionen, Imkerfesten, Erntebittgottesdiensten und weiteren Programmpunkten. Auch beim Kartoffelfest selbst war die ehrenamtliche Unterstützung durch Mitglieder der IG Gartenschau entscheidend, um in gemütlicher Atmosphäre und bei kulinarischen Besonderheiten rund um die Kartoffel wie Kartoffelpuffer, Kartoffel-Quiche und Kartoffelsuppe einen gemeinsamen Nachmittag für Jung und Alt zu gestalten.

Pfarrer Robert Mađarić Beer, der die Gäste in einem gelungenen Outfit aus Kartoffelsack, Gärtnerschürze und Strohhut begrüßte, konnte auf eine erfolgreiche erste Ernte im Kurpark verweisen: Es wurden drei Kilogramm Speisekartoffeln, ein Kilogramm Saatkartoffeln für 2026 und zwei Kilogramm kleine Kartoffeln geerntet. Eine Ausbeute, die mit Applaus der Besucher belohnt wurde.

Die schwersten Kartoffeln kommen aus Neusatz – Simon und Jonas (rechts) sind die Sieger. Foto: Zoller

Besonderheiten Anschließend leitete Kerstin Meder vom Familiengottesdienst-Team die Aktion „Wer hat die schwerste Kartoffel?“ Dabei wurden echte Besonderheiten präsentiert: Leandro aus Bernbach belegte mit 350 Gramm den dritten Platz, Jonas aus Neusatz mit 600 Gramm den zweiten und Simon sicherte sich mit 650 Gramm den ersten Platz – und damit eine Familienkarte für den Zoo Karlsruhe.

Auch die Kategorie „krummste Kartoffel“ fand großen Anklang. Eine Jury, bestehend aus Elke Borscheid vom Gartenbauverein Loffenau, Christa Sagawe und Wolfram Müller von der IG Gartenschau sowie Bürgermeister Klaus Hoffmann, vergab die Plätze: der dritte Platz ging an die Falkensteinschule Bad Herrenalb, der zweite Platz an Dietmar Glaser und der erste Platz an die Tagespflege Herrenalb.

Kleine Andacht

Kinderspiele Nach den Prämierungen feierten die Teilnehmer eine kleine Andacht mit einem Mitmach-Kartoffelgebet, das mit zahlreichen Bewegungen den Lebenszyklus der Kartoffelpflanze von der Gemeinschaft im Saatkartoffelsack über das Einpflanzen bis zum Wachsen nachahmte. Pfarrer Robert Mađarić Beer sprach über Dankbarkeit und wie aus dieser ein Wunsch nach Miteinander und Teilen entsteht. Konkret beim Fest durch das Teilen von Zeit, Gesprächen und guter Laune, aber auch durch die Spende der geernteten Kartoffeln an die Tafel. Im Anschluss gab es Kinderspiele rund um die Kartoffel wie Kartoffeln in Körbe werfen und einen Luftballon-Wettbewerb. Für die musikalische Begleitung sorgte Hans-Peter Weiß.

„Die schöne Idee, Jung und Alt zusammenzubringen, ist gelungen. Mit den Saatkartoffeln für 2026 ist die Aktion bereit für eine Wiederholung“, so Bürgermeister Hoffmann.

Hochbeet vor dem Altar

Wünsche für die Zukunft Die Kartoffeln, die für die Tafel gespendet werden, wurden tags darauf liebevoll als Altarschmuck in der Kirche zum Erntedankfest von Marianne König arrangiert. Dabei wurde die Idee eines Erntedankfestes besonders betont: Dankbarkeit und Vertrauen in das neue Pflanzjahr. Jeder Gottesdienstbesucher erhielt beim Eingang eine Papierkartoffel, auf der er Wünsche für die Zukunft notieren konnte. Diese wurden auf ein Hochbeet vor dem Altar gestellt, symbolisch als neue Saat für eine bessere Welt. Im Anschluss gab es einen kostenlosen Brunch im evangelischen Gemeindehaus. „Wir hoffen, dass sich das Kartoffelfest zu einer festen Tradition entwickelt“, so Pfarrer Robert Mađarić Beer. „Solche Aktionen leben von der Bereitschaft, ehrenamtlich mitzumachen,. Sei es bei der Organisation, den Pflanzaktionen oder beim Fest selbst. Wir freuen uns über jede Unterstützung.“