Gerhard Klaiber ist tot. Foto: Kirschbaum

Gerhard Klaiber, Chef des gleichnamigen Karosserie- und Fahrzeugbauunternehmens, ist am 25. Oktober nach einem kurzem Krankenhausaufenthalt 76-jährig verstorben.

Meßstetten-Unterdigisheim - Groß war die Anteilnahme als der Chef des Unterdigisheimer Karosserie- und Fahrzeugbauunternehmens, Gerhard Klaiber, zu Grabe getragen wurde. Bis zu seinem Tod war er trotz langjähriger gesundheitlicher Beeinträchtigungen täglich in seinem Büro und in der Werkstatt. Als die Kraft zu Ende ging, verstarb er 76-jährig am 25. Oktober nach einem kurzem Krankenhausaufenthalt.

Der Verstorbene war gescheit fachlich geschickt und hat sich für seinen Karosserie- und Fahrzeugbau einen Kundenstamm mit einem Einzugsgebiet von bis zu 100 Kilometer aufgebaut. Klaiber verfügte über einen ausgeprägten Erfindergeist. Er hat einen Laser-Ausdruck-Bügel erfunden, der täglich im Karosseriebau eingesetzt wird und die Arbeiten in diesem Bereich punktgenau und schneller erledigen lassen. Auch hat er bei einer Handwerkermesse in München seine Entwicklung eines Automotors gezeigt, den eine besondere Laufruhe und geringen Spritverbrauch auszeichnete. Das Patent dazu konnte er allerdings nicht anmelden: Das Tagesgeschäft in seinem Unternehmen war ebenso ein Hindernis wie die hohen Kosten eines Patentanwalts.

Zunächst war Klaiber Schreiner

Gerhard Klaiber wurde am 20. September 1946 geboren. Nach der Volksschule entschied er sich zunächst für eine Ausbildung zum Möbelschreiner bei der Firma Erwin Ringwald, doch liebäugelte damals schon mit dem Kraftfahrzeugbau. In der elterlichen Scheune hat er aus zwei kaputten Volkswagen einen fahrbereiten gemacht. Schließlich wollte er sein Hobby zum Beruf machen und eine Automechaniker-Lehre antreten. Doch aus der Holzbranche kommend, musste er erst eine einjährige Arbeit in einem Mechaniker-Betrieb vorweisen. Deshalb hat er bei der Firma Helmut Sauter in Unterdigisheim auf Baustellen Elektroinstallationen verrichtet. Im Fahrzeugbetrieb Heilig und Riesterer in Ebingen hat er schließlich seine Karosseriebau-Lehre absolviert.

Firmensitz wurde immer wieder erweitert

Danach wagte er den Sprung in die Selbstständigkeit und hat im Untergeschoss seines neu erbauten Eigenheims eine Kfz-Werkstatt mit Büro eingerichtet. Als die Betriebsstätte zu klein wurde, hat er in den 1980er-Jahren in den "Brunnenwiesen" eine Werkshalle gebaut. Doch auch diese wurde bald auch zu klein. Schließlich baute er in der Lochbrunnenstraße, dem heutigen Firmensitz, den Klaiber über die Jahre immer wieder erweiterte.

Doch auch Privat fand der Verstorbene sein Glück. Noch in diesem Jahr hat Gerhard Klaiber mit seiner Frau Edith, geborene Neumann die Goldene Hochzeit gefeiert. Das Paar hatte zwei Kinder, Sohn Bernd und Tochter Bianca. Edith Klaiber war ihrem Ehemann stets eine treue Begleiterin, sie kümmerte sich um die Familie und war im Büro eine wertvolle Stütze.

Flieger und Musikant

Klaibers großes Hobby war die Fliegerei, doch in den vergangenen Jahren musste er auch da kürzer treten. Er besaß den Flugschein und baute selbst mehrere Kleinflugzeuge. Für seinen angestammten Flugplatz hat er ein eigens entwickeltes Zug-Gerät gebaut, mit dem die Flugzeuge im Hangar im engsten Wendekreis bewegt werden konnten.

Gerhard Klaiber hatte auch eine musikalische Ader und daher 60 Jahre lang aktives Mitglied im Musikverein Unterdigisheim. Auch wenn Klaiber machen auch zurückhaltend begegnete, war er in seiner Freizeit bei Festen oder im Kreis seiner Musikkameraden ein Unterhalter mit seinem trockenen Humor. Die Firma Gerhard Klaiber wird künftig von Tochter Bianca im bisherigen Rahmen und im Sinne des verstorbenen Vaters fortgeführt.