Auch am zweiten Verhandlungstag haben die Angeklagten im Mafia-Prozess keine Angaben gemacht. Foto: dpa

Scharmützel über Verhandlungsfähigkeit. Nächster Prozesstag findet in Konstanz statt.

Karlsruhe/Konstanz - Im Prozess um bandenmäßigen Drogenhandel mit möglicherweise mafiösen Strukturen haben die neun Angeklagten auch am zweiten Verhandlungstag nicht zur Sache ausgesagt. Vor dem Landgericht Konstanz, das aus Platzgründen derzeit in Karlsruhe tagt, lieferten sich am Dienstag die Anwälte von einem der Männer stattdessen Scharmützel mit Sachverständigen sowie der Staatsanwaltschaft über die Verhandlungsfähigkeit ihres Mandanten.

Angaben zur Person machte am Dienstag lediglich ein 42-Jähriger, der über seinen Verteidiger einen kurzen Lebenslauf verlesen ließ. Weitere Aussagen zur Person sind von einigen Beschuldigten in Aussicht gestellt - wann genau, ist aber unklar. Erste Zeugen werden ab dem 23. Oktober gehört.

Die neun Beschuldigten im Alter zwischen 26 und 53 Jahren sollen über Jahre kiloweise Drogen gekauft, geschmuggelt und weiterverkauft haben. Ihnen werden zudem in einem Fall versuchter Mord sowie Körperverletzung und illegaler Waffenbesitz zur Last gelegt. Sechs sitzen in Untersuchungshaft. Bei allen wird ein Bezug zu den Mafia-Organisationen Cosa Nostra und 'Ndrangheta vermutet.

Der Prozess vor der Konstanzer Strafkammer wurde erneut von gründlichen Personenkontrollen begleitet. Vom dritten Verhandlungstag (16. Oktober) an zieht die Kammer für den Rest des Verfahrens in eine für den Prozess umgerüstete Ex-Firmenkantine nach Konstanz. Insgesamt sind 67 Verhandlungstage geplant.