Karl Werf, Gründer des Akkordeonspielrings Unterkirnach und bis vor kurzem noch aktiv, ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Foto: Schimkat

Karl Werf war die Seele des Akkordeonspielrings. Er war Motor, Ausbilder und Unterstützer des Tourismus in Unterkirnach. Jetzt ist er im Alter von 86 Jahren gestorben.

Unterkirnach - Er war lange krank, hat aber immer betont, dass ihm die Musik Halt und Trost gibt. In letzter Zeit war er – auch Corona geschuldet – mehr zuhause, nahm aber auch dort immer wieder sein Akkordeon und auch sein Saxofon in die Hand, um für sich Musik zu machen.

Geboren wurde Karl Werf in Oberweissach bei Waiblingen. Schon als Jugendlicher hatte er ein Faible für Musik, und im Alter von 15 Jahren kaufte er seinem Freund Eduard eine Handharmonika ab. Ohne seine Handharmonika sah man ihn selten in Unterkirnach.

Akkordeonspielring gegründet

Als er nach Unterkirnach gezogen war, dauerte es nicht lange und er rief den Akkordeonspielring im Jahr 1977 ins Leben. Zwei Jahre vorher hatte er die Trachten- und Volkstanzgruppe gegründet. Wenn die Trachten- und Volkstanzgruppe probte oder an Heimatabenden und anderen Veranstaltungen auftrat, fehlte Karl Werf nie mit seiner Handharmonika. Er machte Musik, danach wurde getanzt. Bei den Rosenmontagsumzügen saß er auf dem Wagen und musizierte. Die damalige Tourismusbüro-Leiterin Carola Rothenhäusler begleitete er auf Werbetour, spielte in Städten in der Fußgängerzone neben dem Infostand der Gemeinde – da gingen die Prospekte weg wie warme Semmeln.

Viele Stammgäste kamen in die Pension

Werf betrieb früher erfolgreich eine Pension in Unterkirnach, viele Stammgäste kamen zu ihm. Dass er sie mit seiner "handgemachten" Musik unterhielt, war ja klar. Im Gemeinderat machte er sich vor allem für den Tourismus, der ihm sehr am Herzen lag, stark. Im Akkordeon-Spielring war er Musiker, Dirigent, Ausbilder und schrieb viele Stücke selbst um, sodass sie für die Akkordeonspieler passten. Zu seinem Akkordeon kam das Saxofon dazu. Als er den Akkordeon-Spielring im April 2005 an Luitgard Straub übergab, dauerte es nicht lange und er gründete den "Hobbymusiker Mühlentreff".

"Ohne Musik geht es nicht", sagte er einst, die Musik habe ihm über viele Schicksalsschläge hinweggeholfen. Doch nicht nur die Musik war seine große Leidenschaft: Karl Werl malte – Landschaften und idyllische Motive in südlichen Ländern. Auch dieses Hobby habe ihm sehr geholfen, betonte er immer wieder. Jetzt ist mit Karl Werf ein unermüdlicher Kulturträger der Gemeinde verstorben, er wird in Unterkirnach unvergessen bleiben.