Reihenweise gute Leistungen zeigte das Blasorchester der Musikkapelle Grafenhausen bei seinem Frühjahrskonzert in der Festhalle. Foto: Decoux-Kone

Grafenhausener Musikkapelle überzeugt auf ganzer Linie / Beeindruckende Soli

Die Festhalle war frühlingshaft geschmückt, die Musikkapelle Grafenhausen hat die entsprechenden Klänge geliefert. Beim traditionellen Frühjahrskonzert kam das Publikum voll auf seine Kosten.

Grafenhausen. Vorsitzender Philipp Köbele begrüßte literarisch mit "Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte" von Eduard Mörike. Die Ansage übernahmen Helena Sauter und Raphael Hägle. Dirigent Steffen Jäger hatte mit seinem Orchester ein modernes und anspruchsvolles Programm angekündigt und dies in eindrucksvoller Art bestätigt.

Schon das im Fanfarenstil von Steven Reinke komponierte Eröffnungsstück "Rise of the Firebird" zog die Zuhörer in seinen Bann. Es folgten die "Armenischen Tänze", die als Meisterstück des US-amerikanischen Komponisten Alfred Reed gelten.

Einen abwechslungsreichen Hörgenuss bot dann das unterhaltsame Stück "Introduction and Modern Beat" des Blasmusikspezialisten Dizzy Stratford. Das Trompetensolo wurde ausdrucksstark dargeboten vom 15-jährigen Angel Saumer, der für seine tolle Leistung mit lang anhaltendem Beifall belohnt wurde. Auch mit Melodien aus dem Erfolgsmusical "Phantom der Oper" landete der Dirigent mit seiner Mannschaft einen Volltreffer.

Ansager Raphael Hägle erklärte dann, es sei wohl langweilig, Walzer, Marsch oder Polka immer in herkömmlicher Art darzubieten. Deshalb wurden Inhalte und Darstellungen musikalisch übertrieben und verändert und so in Form einer liebevoll-spöttelnden Persiflage dem Publikum präsentiert, was für viel Erheiterung sorgte.

Mehrere Songs aus dem Hit-Album "Adele 21" brachten beste Unterhaltung in die Halle, wobei Kai Hatt, Eileen Hertweck und Helmut Schaub mit ihrem Saxofon kurze Soli präsentierten. Das "Swiss Medley" offenbarte Schweizer Volkslieder in etwas anderer Form.

Helmut Kern spielte 54 Jahre lang die Tuba

Das bekannte "Grüezi wohl Frau Stirnimaa" fand mit anderen Melodien besten Zuspruch. Dabei gab es eine Gesangseinlage vom Dirigenten, flankiert von Wolfgang Hägle und Frank Erny, und einen Solopart von Christoph God mit der Posaune, Petra Wieber mit ihrer Querflöte und Christine Wiedwald an der Klarinette. Mehrere geforderte Zugaben bestätigten dem Blasorchester und seinem Dirigenten, dem Publikum einen tollen und eindrucksvollen Konzertabend dargeboten zu haben.

Eine Ehrung der besonderen Art durften die Vorstandsmitglieder Gabriele Hertweck und Philipp Köbele aussprechen: Helmut Kern wurde als aktives Mitglied nach 54 Jahren verabschiedet. Er war 1963 in die Musikkapelle eingetreten und hatte lange die Tuba gespielt. Köbele verglich sein Wirken mit einem Marathonlauf und lobte sein Engagement und seine jahrzehntelange Leistung im Dienst der Kapelle. Ein Tuba-Imitat für die Wohnzimmerwand möge ihn an dieses große Stück seiner Lebensgeschichte erinnern. Als unermüdliche Helferin hinter den Kulissen wurde auch seine Frau Bärbel geehrt. Die Kapelle spielte ihm zu Ehren seinen Lieblingsmarsch "Alte Kameraden".