Radtour: Gemeinderat besichtigt Gewerbegebiet, Schule, Kindergarten und Pflegeheim
Kappel-Grafenhausen - Alle Großprojekte werden wie geplant fertig, so lautet das Resümee der Rad-Infotour des Kappel-Grafenhausener Gemeinderats. Er warf unter anderem auf die Schule, das neue Gewerbegebiet und den Bau des Kindergartens einen prüfenden Blick.
Bei einer rund dreistündigen Radtour nahm der Gemeinderat die großen Bauvorhaben in Kappel-Grafenhausen in Augenschein.
Gewerbegebiet Kleinoberfeld III liegt im Zeitplan
Gestartet wurde im neuen Gewerbegebiet Kleinoberfeld III. Bauamtsleiterin Lena Klingler stellte die Erschließungsarbeiten mit einem Kostenvolumen von rund 3,5 Millionen Euro vor machte die erfreuliche Mitteilung, dass der Bauzeitenplan gehalten werden kann.
Die Bauparzellen sind im Groben bereits eingeteilt, einige Anschlüsse bereits verlegt, so Klingler. Noch vor der großen Sommerpause sollen die Anliegerstraßen asphaltiert werden. Außerdem wurde ein Habitat für Eidechsen angelegt. Aus dem Rat wurde nachgefragt, ob sich weitere Anlieger an die Wasserversorgung anschießen können. Aus rechtlichen Gründen wurde dies verneint.
Ferdinand-Ruska-Schule wird zum Schuljahr 2021/22 fertig
In der Ferdinand-Ruska-Schule sind ein Lehrerzimmer, eine Mensa sowie weitere Fachräume im Roh- und Innenausbau nahezu fertig gebaut. Sowohl der Kostenrahmen in Höhe von 3,8 Millionen Euro als auch der Zeitplan werden eingehalten, sodass Lehrer und Schüler die neuen Räumlichkeiten bereits zum neuen Schuljahr 2021/22 nutzen können. Lediglich die Türblätter fehlen noch. Energieträger für Halle und Schule werden zukünftig Holzpellets sein, anstatt bisher Gas und Öl.
Baustoffknappheit beeinträchtigt Kita Taubergießen nicht
Trotz der derzeit vorherrschenden Baustoff-Knappheit liegen alle Gewerke beim Neubau der neuen Kappeler Kindertagesstätte im Zeitplan und im Kostenrahmen von 3,2 Millionen Euro. So wird diese neue pädagogische Einrichtung im neuen Kindergartenjahr mit dem Betrieb starten.
Die Räume sind holzgetäfelt und hell gestrichen, die Decken bestehen aus schalldämmenden Platten. Im Neubau werden dann eine Kleinkindgruppe (U 3) sowie zwei Gruppen Über-Dreijähriger (Ü 3) betreut werden. Ein kleines Problem gibt es aber noch: Die bestellte Holzfassade ist noch nicht geliefert.
Neuer Brunnen soll Wasserknappheit entgegenwirken
Ein weiteres Großprojekt auf Kappler Gemarkung ist der Bau des Brunnens Kappel II. Zum Sachstand informierte die Projektbegleiterin Yvonne Morgenstern von "hydrosconsult". Der neu gebohrte Brunnen südlich von Kappel ist zwingend notwendig, um den Wasser-Spitzenbedarf in der prosperierenden Region abzudecken. Außerdem wird dieser zusätzliche Brunnen zur Versorgungssicherheit beitragen, falls der bestehende Brunnen einmal ausfällt.
In der Verbandsversammlung des Wasserversorgungsverbandes Kappel-Grafenhausen/Rust werden in der nächsten Woche die Ausschreibungen für den Bau des Brunnenhauses, der Brunnentechnik und des Leitungsbaus sowie des Anschluss des Brunnens ans Leitungsnetz beginnen. Zum Jahresende wird dann das Trinkwasser aus dem neuen Brunnen zur Verfügung stehen.
Nach Morgenstern weist das Wasser 13 Härtegrade auf. Allerdings werden die Grenzwerte für Mangan und Eisen gering überschritten, weshalb eine Reinigungseinheit eingebaut werden muss. "Wenn gleichzeitig Europa-Park und Wasserpark ohne pandemische Einschränkung auf Volllast hätten fahren können, wäre 2020 das Wasser knapp geworden", so Morgenstern. Dies werde mit der Inbetriebnahme des zweiten Brunnens kein Problem mehr darstellen.
Pflegeheim begrüßt erste Bewohner
Weiter auf dem Weg der Fahrradtour lag das nun unmittelbar fertig gestellte Pflegeheim, in das diese Woche die ersten Bewohner einziehen werden. Mit einer Bausumme von circa zehn Millionen Euro wurde so ein lang ersehnter Wunsch der Bürgerschaft nach stationären Pflegeplätzen in Kappel-Grafenhausen erfüllt.
Den Abschluss der kurzweiligen Radtour bildete ein Besuch in den "Wilden Waldweiden". Durch die Beweidung siedeln sich dort zunehmend bedrohte Pflanzen- und Tierarten an. Hans-Georg Pfüller und Ronja Schneider vom Amt für Waldwirtschaft stellten den Gemeinderäten das künftige Umweltbildungsangebot dort vor.
So sollen historische Waldnutzungsformen wie die Waldweide oder der Mittelwald, die beide in der Region einst weit verbreitet waren, vermittelt werden – auch in Zusammenarbeit mit der Schule. Ein großes Plus für die Gemeinde ist zudem, dass sie mit vielen Ökopunkten der Wilden Waldweiden Ausgleich schaffen kann, so zuletzt im Haushaltsbeschluss für 2021.