Am 27. Oktober wird sich zeigen, wohin die Reise bei der Trillfinger Wendelinskapelle geht: In einer Informationsveranstaltung wird über die Schäden und die Sanierung informiert. Foto: Kost

Kommunales: Förderverein könnte die Wendelinskapellensanierung unterstützen / Infoabend am 27. Oktober

Am Mittwoch, 27. Oktober, wartet auf die Trillfinger Bürger und Bürgerinnen ein interessanter Abend. Denn dann wird über die Schäden und die Sanierung der Wendelinskapelle geredet. Ein Projekt, das von den Kosten her im sechssetelligen Bereich landen wird.

Haigerloch-Trillfingen. Einen Vorgeschmack auf das, was einen an diesem Abend ab 18.30 Uhr in der örtlichen Mehrzweckhalle erwartet, gab Ortsvorsteher Horst Henle am Mittwoch im Trillfinger Ortschaftsrat.

Schon vor einiger Zeit hat das Architekturbüro Ott aus Laichingen im Auftrag der Stadt – ihr gehört bekanntlich die Kapelle – die Schäden kartiert. Weil sich die Kapelle im zu weichen Untergrund setzt, bildeten sich lange Risse in den Mauern; im Altarbereich ist es bereits zu Absenkungen gekommen.

Wenigstens das Holzgebälk unterm Dach hat sich bei den Untersuchungen als solide und stabil erwiesen. Lediglich die Verbindungen einiger tragender Balken müssten ausgebessert werden, hatte Ortsvorsteher Henle bereits bei einer Besichtigung der Kapelle durch den Ortschaftsrat vor der Sommerpause angemerkt.

Worüber bisher öffentlich noch nicht gesprochen wurde, sind die Kostendimensionen, in denen sich eine Sanierung der Kapelle bewegen könnte. Klar war bisher nur, dass die nötigen Maßnahmen nicht mit Kleingeld zu machen sind, aber dazu musste man kein Prophet sein.

Gestern nun nannte der Ortsvorsteher Henle erstmals eine Hausnummer. Rund 700 000 Euro stehen laut ihm für die Kapellensanierung im Raum. Damit könne man die Stadt aber nicht alleine lassen. "Wir als Trillfinger sind gefordert, dazu etwas beizutragen", sagte Henle in die Runde – und keiner wollte da widersprechen.

Erste Schritte zu einer Bürgerbeteiligung sind auch schon eingeleitet. Über die Stadtverwaltung wurden sowohl bei der Volksbank als auch bei der Sparkasse Spendenkonten eingerichtet. Sven Braun soll außerdem einen Flyer konzipieren, in dem die Kapelle als Sanierungsprojekt vorgestellt wird. Dieser soll dann in die Briefkästen im Ort geworfen werden.

Richtig spannend wird es letztendlich am 27. Oktober, wenn die örtliche Bevölkerung zu einem Informationsabend in die Mehrzweckhalle eingeladen ist. Dann werden eine Statikerin des Büros Ott und auch der städtische Bautechniker Bernd Wannenmacher über die Schäden und Sanierungsmöglichkeiten sprechen.

An diesem Abend wird sich dann herauskristallisieren, wie sehr die Trillfinger an ihrer Wendelinskapelle hängen, die zwischen 1774/75 als Nachfolgerin einer viel kleineren Kapelle hoch über dem Ort gebaut worden ist und in der noch heute alljährlich die 245 Jahre alte Schäferzunft ihr Seel- und Lobamt feiert.

Wünschenswert wäre es nämlich, wenn sich ein Freundeskreis oder noch besser ein Förderverein gründet, der das kostenintensive Projekt unterstützt. Schon allein die weiteren Planungsschritte, so schätzt Ortsvorsteher Henle, dürften 50 000 Euro kosten.